Rad: Meisterschaft von Zürich geht in deutsche Hände über

Die Verantwortlichen vom organisierenden Radfahrer-Verein Zürich (RVZ) wollten im Lauf der nächsten Woche mit der Handänderung an die Öffentlichkeit treten. Entgegen einer Abmachung ist der Deal in Deutschland bereits jetzt bekannt geworden. Die Agentur «Upsolut» ist unter anderem bereits Veranstalter der Deutschland-Rundfahrt und des Weltcuprennens in Hamburg,

Die Abtretung der Rechte an einen deutschen Organisator ist ein weiteres Kapitel in der Geschichte der «Züri-Metzgete». Nach grösseren finanziellen Problemen war der traditionsreiche Anlass 1993 vom mittlerweile verstorbenen Journalisten und Ski-Weltcup- Erfinder Serge Lang gerettet und in Grand Prix Suisse umgetauft worden. Ab 1999 wurde die Rechte vom Inhaber des Namens, dem RVZ, an Daniel Perroud abgetreten. Im Mai dieses Jahres löste der RVZ die Option auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Westschweizer nicht ein. Die Zürcher Verantwortlichen betrachteten die finanzielle Situation von Perrouds Agentur DPO als latente Gefahr und befürchteten, das Rennen könnte die Anforderungen an eine Weltcup-Veranstaltung künftig nicht mehr erfüllen.

Bei der Suche nach einem neuen Vermarkter ergab sich nur eine bescheidene Auswahl. Unter zwei amerikanischen Agenturen mit Filialen in der Schweiz war Marc Bivers IMG (Suisse) SA den Zürcher Verantwortlichen nicht genehm, weil sie eine Machtballung im Radsport befürchteten. IMG (Suisse) SA ist unter anderem Organisator der Tour de Suisse, der Rominger Classic und neuerdings der Tour de Romandie. So ergab die in Zusammenarbeit mit der UCI- Stiftung «Fondation arc-en-ciel» durchgeführte Evaluation --die Stiftung des Rad-Weltverbandes nimmt sich hoch stehender Anlässe an, die in organisatorische Schwierigkeiten geraten sind -- lediglich noch die Hamburger Agentur als ernsthaften Interessenten.

«Upsolut» ist in den letzten Jahren schnell gewachsen und hat sich mit der Durchführung der Radsport-Grossveranstaltungen einen guten Namen gemacht. In Deutschland heisst es allerdings auch, der Aufstieg der Agentur sei zu rasch erfolgt und die Verantwortlichen seien von einem ausgeprägten Profitdenken beherrscht.

(sk/sda)