Rad: Servais Knaven erlöste Holländer

publiziert: Donnerstag, 24. Jul 2003 / 19:00 Uhr

Servais Knaven sorgte in der 17. Etappe von Dax nach Bordeaux über 181 km nach einer Flucht über die gesamte Distanz für den ersten holländischen Teilerfolg dieser Tour de France. Das Feld mit den Gesamtersten traf mit 8:06 Rückstand im Ziel ein.

Holländischer Etappensieger Servais Knaven.
Holländischer Etappensieger Servais Knaven.
Ohne Chance auf den Tagessieg blieben die Sprinter, welche in den letzten Jahren in Bordeaux stets den Sieger unter sich ausgemacht hatten. 1981 war mit Urs Freuler auch der wohl herausragendste Schweizer Sprinter erfolgreich.

Doch die Equipen der spurtstarken Fahrer reagierten bei der 78. Ankunft in Bordeaux zu spät auf den Angriff von zehn Fahrern gleich nach dem Start. Rund 40 km vor dem Ziel hatte das Feld erst knapp die Hälfte des maximalen Vorsprungs von 16:11 (113 km vor dem Ziel) aufgeholt und resignierte in der Folge.

Knaven lancierte den entscheidenden Angriff aus dieser Spitzengruppe 18 km vor dem Ziel und realisierte mit 46,334 km/h die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit in dieser Tour bei einer Etappe mit Massenstart.

Der erfolgreiche Vorstoss Knavens ging einher mit grosser Uneinigkeit seiner ehemaligen Fluchtgefährten. Während Ivan Parra (Kol) aus der Gruppe zurückfiel, neutralisierten sich die acht verbliebenen Fahrer gegenseitig.

Der maximale Vorsprung des Holländers auf seine Verfolger betrug in der Schlussphase 33 Sekunden. Er halbierte sich erst wegen des ausgelassenen Jubels auf der 1300 m langen Zielgerade. Im Spurt um den zweiten Platz setzte sich Bossoni schliesslich knapp vor Mengin durch.

Knaven den Tränen nahe

Knavens Erfolg in Bordeaux ist nach seinem Sieg bei Paris-Rubaix vor zwei Jahren der bedeutendste Erfolg seiner nunmehr elfjährigen Profikarriere. "Ich war häufig Zweiter oder Dritter, jetzt hat es endlich geklappt", sagte Knaven, der den Tränen nahe war.

In dieser Saison gewann der holländische Meister von 1995 bisher einzig das 5. Teilstück der Katar-Rundfahrt und klassierte sich bei Paris-Rubaix im 7. Rang. Es war überhaupt erst sein 18. Sieg bei den Profis.

Spannend bleibt der Kampf um das Maillot vert des Punktbesten. Robbie McEwen, der den Spurt des Feldes vor Erik Zabel und Baden Cooke gewann, liegt in diesem Spezialklassement nur noch sechs Punkte hinter Cooke. Zabel weist als Dritter einen Rückstand von zwölf Zählern auf. Der Sieger der beiden noch ausstehenden Flachetappen heute nach Saint-Maixent-l´Ecole sowie am Sonntag nach Paris erhält jeweils 35 Punkte. Damit wird diese Entscheidung voraussichtlich im letzten Spurt auf den Champs-Elysées entschieden.

Jagd auf 50 000 Euro

Nach der Aufgabe von Alessandro Pettachi, der in der ersten Tour-Woche alle vier von sechs Etappen gewonnen hatte, scheinen die beiden Australier McEwen und Cooke die stärksten Sprinter im Feld. Cooke gewann in Sedan die 2. Etappe, als der italienische Sprinter im letzten Aufstieg den Kontakt zum Feld verloren hatte.

Der 24-Jährige führt überdies auch die Gesamtwertung im "Prix du Centenaire" an. An den sechs Etappenorten der erste Tour de France vor 100 Jahren werden Rangpunkte vergeben. Der Gesamtsieger erhält in Paris 50 000 Euro, mehr als doppelt so viel wie der Sieger des Punkteklassements.

Zabel will Sieg in Paris

Gleichwohl steht für Cooke, der in Aarau die letzte Etappe der Tour de Suisse gewonnen hatte, das Maillot vert im Zentrum. "Ich bin ein schlechter Zeitfahrer und werde in Nantes die Führung wohl verlieren", sagt der Australier. Sein Teamkollege Bradley McGee, der im Moment 59 Rangpunkte hinter Cooke klassiert ist, habe deshalb die grösseren Chancen.

McEwen und Zabel dagegen sind in dieser Tour noch ohne Erfolg, je ein zweiter Platz steht als beste Klassierung. Während McEwen wie schon im Vorjahr das Punkteklassement im Visier hat, hofft Zabel auf einen Erfolg in der Schlussetappe. "Ich habe das grüne Trikot bereits sechsmal gewonnen, jetzt möchte ich einmal noch in Paris siegen", sagte der Deutsche, der zwischen 1996 und 2001 das Punkteklassement der "Grande Boucle" sechsmal in Folge für sich entschied.

Einen siebten Erfolg strebt Zabel allerdings nicht an. "Das Trikot steht Cooke gut", sagte er und erklärt, dass der Kampf um das Punkteklassement seine Karriere zerstört habe. "Ich habe mich zu lange jeweils darauf fokussiert."

Resultate

1. Servais Knaven (Ho) 3:54:23 (46,334 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Paolo Bossoni (It) 0:17 zurück, 12 Sek. Bon. 3. Christophe Mengin (Fr), 8 Sek. Bon. 4. Leon van Bon (Ho). 5. Salvatore Commesso (It). 6. Vicente Garcia Acosta (Sp). 7. Peter Luttenberger (Ö). 8. Médéric Clain (Fr). 9. Bram de Groot (Ho), alle gleiche Zeit. 10. Ivan Parra (Kol) 1:55.

11. Robbie McEwen (Au) 8:06. 12. Erik Zabel (De). 13. Baden Cooke (Au). 14. Thor Hushovd (No). 15. Fabrizio Guidi (It). 16. Gerrit Glomser (Ö). 17. Damien Nazon (Fr). 18. Jean-Patrick Nazon (Fr). 19. Luca Paolini (It). 20. Andy Flickinger (Fr).

21. Stuart O´Grady (Au). 22. Bradley McGee (Au). 23. Sandy Casar (Fr). 24. José Enrique Gutierrez (Sp). 25. Rolf Aldag (De). 26. Thomas Liese (De). 27. Jan Ullrich (De). 28. Lance Armstrong (USA). 29. Hans De Clercq (Be). 30. Ivan Basso (It).

Ferner: 41. Alexander Winokurow (Kas). 89. Laurent Dufaux (Sz). 114. Markus Zberg (Sz). 116. Steve Zampieri (Sz), alle gleiche Zeit wie McEwen. -- 149 Fahrer gestartet, 149 klassiert.

Gesamtklassement: 1. Armstrong 70:37:59. 2. Ullrich 1:07. 3. Winokurow 2:45. 4. Haimar Zubeldia (Sp) 5:16. 5. Iban Mayo (Sp) 5:25. 6. Tyler Hamilton (USA) 6:35. 7. Basso 8:08. 8. Christophe Moreau (Fr) 11:12. 9. Francisco Mancebo (Sp) 16:05. 10. Carlos Sastre (Sp) 16:12.

11. Denis Mentschow (Russ) 17:09. 12. Georg Totschnig (Ö) 18:52. 13. Luttenberger 19:03. 14. Manuel Beltran (Sp) 19:34. 15. Richard Virenque (Fr) 22:00. 16. Roberto Laiseka (Sp) 24:34. 17. Jörg Jaksche (De) 24:59. 18. Didier Rous (Fr) 26:50. 19. José Luis Rubiera (Sp) 27:29. 20. Dufaux 28:57.

21. David Plaza (Sp) 40:57. 22. Felix Garcia Casas (Sp) 42:48. 23. Alexander Botscharow (Russ) 45:34. 24. Massimilano Lelli (It) 45:48. 25. José Azevedo (Por) 49:32. 26. Grischa Niermann (De) 58:29. 27. Mikel Astarloza (Sp) 59:42. 28. Stéphane Goubert (Fr) 1:00:50. 29. Inigo Chaurreau (Sp) 1:01:17. 30. Michael Boogerd (Ho) 1:04:14.

Ferner: 87. Zampieri 2:35:30. 92. Zberg 2:42:19. 123. Knaven 3:29:46.

(bert/Si)

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