Rad: Start zur Weltcup-Saison - Alle gegen Bettini

publiziert: Mittwoch, 17. Mrz 2004 / 20:03 Uhr

Mit Mailand - Sanremo wird am Samstag die Serie der grossen Eintagsrennen eröffnet. Topfavorit in der ersten Frühlingsclassique und auf den Sieg in der Weltcup-Gesamtwertung ist der Italiener Paolo Bettini.

Bettini ist in dieser Saison der gejagte Mann.
Bettini ist in dieser Saison der gejagte Mann.
Mit Bettini (30) setzte sich im Vorjahr der beste Allrounder in der Saisonwertung deutlich durch. Er hatte die Führung schon in Sanremo an sich gerissen und danach den Weltcup trotz einer verletzungsbedingten Pause mit fast 150 Punkten Vorsprung vor dem Holländer Michael Boogerd gewonnen.

Wenn am Samstag in Mailand zum ersten Weltcup-Rennen der Saison gestartet wird, werden alle Blicke auf Bettini gerichtet sein. Mit dem Sieg im Tirreno-Adriatico zementierte der nur 58 kg schwere Toskaner aus der Hafenstadt Livorno seine Vormachtstellung.

Starke Mannschaft

Bettini vermag in kurzen Steigungen eine enorme Explosivität an den Tag zu legen und ist zugleich sehr endschnell. Zudem weiss der schon sechsfache Sieger von Weltcup-Rennen eine ausserordentlich starke Mannschaft (Quick Step) an seiner Seite.

Einer der stärksten Herausforderer Bettinis - nicht nur am Samstag, sondern während der gesamten Weltcup-Saison - wird Weltmeister Igor Astarloa sein.

Sollte der Spanier in Sanremo gewinnen, wäre er der erste Fahrer seit 1983 (Giuseppe Saronni), der im Regenbogentrikot, dem Emblem des amtierenden Weltmeisters, auf der Via Roma triumphieren würde.

Leistungszenit überschritten?

Viel vorgenommen haben sich für die "Classicissima" auch der schon vierfache Sieger Erik Zabel (De/34) und Mario Cipollini (It/37), der Gewinner 2002. Die beiden Routiniers scheinen ihren Leistungszenit aber überschritten zu haben. Viel eher werden Bettini und Astarloa vom Exweltmeister Oscar Freire (Sp) gefordert.

Aussichstreichster Schweizer im Kampf um einen Platz auf dem Podest in Sanremo ist Markus Zberg, Dritter im Jahr 2002. Der Urner dürfte in den beiden letzten Steigungen, an der Cipressa und am Poggio di Sanremo, dem Tempo der Besten folgen und auf der Zielgeraden seine Endschnelligkeit ausspielen können. Zbergs Teamkollege Davide Rebellin soll in einem der finalen Anstiege in die Offensive treten und die Gegner des Schweizers aus der Reserve locken.

Die grossen Eintagesrennen sind auch das Ziel von Exweltmeister Oscar Camenzind. Der Schwyzer wird sich aber erst in den schweren Rennen in Belgien und Holland sowie am Saisonende an der Strassen-WM und in der Lombardei-Rundfahrt im Element fühlen.

Camenzinds Verletzungspech

Camenzind ist der letzte Schweizer, dem ein Weltcup-Sieg glückte (Lüttich - Bastogne - Lüttich 2001). In den vergangenen beiden Frühlings-Saisons war Camenzind von schier unglaublichem Krankheits- und Verletzungspech verfolgt.

Der Weltcup umfasst erneut zehn Rennen. Nach Mailand - Sanremo, das zuletzt fast immer im Sprint entschieden wurde, folgen für die Pavé-Spezialisten die Flandern-Rundfahrt (4. April) und Paris - Roubaix (11. April). Qualitäten in den Steigungen sind im Gold Race (18. April) in Holland und insbesondere im Ardennen-Klassiker Lüttich - Bastogne - Lüttich (25. April) von Vorteil.

Das sechste Rennen folgt erst nach einer gut drei Monate dauernden Pause am 1. August in Hamburg. Die Meisterschaft von Zürich, die einzige Weltcup-Prüfung in der Schweiz, ist auf den 22. August angesetzt.

Am 10. Oktober kommen bei Paris - Tours nochmals die Sprinter zum Zug. Der Reigen schliesst sich am 16. Oktober in Bergamo mit der Lombardei-Rundfahrt auf der neben Lüttich-Bastogne-Lüttich topographisch anspruchsvollsten Strecke.

Weltcup 2004. 20. März: Mailand - Sanremo. 4. April: Flandern-Rundfahrt. 11. Apri: Paris - Roubaix. 18. April: Gold Race (Ho). 25. April: Lüttich - Bastogne - Lüttich. 1. August: Hamburg. 7. San Sebastian. 22. August: MEISTERSCHAFT VON ZÜRICH. 10. Oktober: Paris - Tours. 16. Oktober: Lombardei-Rundfahrt. -- Punkteverteilung: 100 Punkte für den Sieger - 70/2. - 50/3. - 40/4. - 36/5. - 32/6. - 28/7. - 24/8. - 20/9. - 16/10. - 15/11., 14/12.... 1/25. Alle Weltcup-Gesamtsieger

1989: Sean Kelly (Irl). - 1990: Gianni Bugno (It). - 1991: Maurizio Fondriest (It). - 1992: Olaf Ludwig (De). - 1993: Fondriest. - 1994: Gianluca Bortolami (It). - 1995: Johan Museeuw (Be). - 1996: Museeuw. - 1997: Michele Bartoli (It). - 1998: Bartoli. - 1999: 1. Andrej Tschmil (Be). - 2000: 1. Erik Zabel (De) 347. - 2001: Erik Dekker (Ho). - 2002: Paolo Bettini (It). - 2003: Bettini.

Schlussklassement 2003
1. Paolo Bettini (It) 365. 2. Michael Boogerd (Ho) 220. 3. Peter van Petegem (Be) 219. 4. Davide Rebellin (It) 187. 5. Erik Zabel (De) 186. 6. Danilo Di Luca (It) 140. 7. Mirko Celestino (It) 139. 8. Daniele Nardello (It) 124. 9. Michele Bartoli (It) 124. 10. Francesco Casagrande (It) 123. -- Ferner: 18. Beat Zberg 62. 28. Markus Zberg 29.

Schweizer Siege in Weltcup-Rennen
Oscar Camenzind: Lombardei-Rundfahrt 1998 und Lüttich-Bastogne-Lüttich 2001. - Laurent Dufaux: Meisterschaft von Zürich 2000. - Mauro Gianetti: Gold Race 1995 und Lüttich-Bastogne-Lüttich 1995. - Rolf Järmann: Gold Race 1993 und 1998. - Jörg Müller: GP von Amerika 1989. - Tony Rominger: Lombardei-Rundfahrt 1989 und 1992, GP des Nations 1991 (und bester Schweizer im Schlusskassement als 2./1989). - Pascal Richard: Lombardei-Rundfahrt 1993 und Lüttich-Bastogne-Lüttich 1996.

(bsk/Si)

 
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