Rad: Swiss Cycling verschärft Massnahmen gegen Doping

Bisher wurde eine Suspension erst nach Vorliegen der Gegenanalyse verhängt. Dies hatte zur Folge, dass Ergebnisse von Rennen im Nachhinein berichtigt werden mussten. Die nun nach einem positiven Befund auszuprechende automatische Sperre wird nur dann aufgehoben, wenn die Gegenanalyse negativ ausfallen sollte, was in der Praxis äusserst selten ist.

Eine zweijährige (oder längere) Sperre eines U23- oder Elite-Fahrers zieht automatisch den lebenslangen Ausschluss aus den Nationalkadern nach sich. Überdies werden Trainer und Betreuer, denen die Mitwirkung an einem Dopingvergehen nachgewiesen werden kann, für immer aus den Mitglieder- und Lizenzlisten des Verbandes gestrichen.

Null-Toleranz-Politik

"Wir arbeiten auf eine Null-Toleranz-Politik hin. Weltweit sind wir der einzige Verband, der sich so klar positioniert", erklärte Fränk Hofer, der Präsident von Swiss Cycling. Die neuen Bestimmungen gelten auch für ausländische Fahrer mit Schweizer Lizenz. Im Moment wären dies die Deutschen Jan Ullrich, Danilo Hondo und Steffen Wesemann sowie die Italiener Stefano Garzelli und Daniele Nardello. Ihnen steht offen, aufs nächste Jahr hin ihren Wohnsitz ins Ausland zu verlegen und eine Lizenz des betreffenden Verbandes zu beantragen.

Die Vorreiter-Rolle von Swiss Cycling scheint den internationalen Behörden nicht unbedingt willkommen zu sein. Als der Massnahmen-Katalog dem Weltverband UCI zur Begutachtung vorgelegt wurden, blieb die Antwort zunächst aus. Der Schweizer Verband hakte nach, worauf ihm lediglich beschieden wurde, dass man noch keine Zeit gefunden habe, sich mit der Angelegenheit zu befassen.

(fest/Si)