Rad: WM Hamilton - Tag der Abrechnung für Fabian Cancellara

publiziert: Dienstag, 7. Okt 2003 / 09:59 Uhr

Mit dem Zeitfahren der Elite rückt an der WM in Hamilton (Ka) am Donnerstag der erste Höhepunkt heran. David Millar (Gb) ist der grosse Favorit dieser Prüfung der Wahrheit über die Distanz von 41,6 km. Für Fabian Cancellara ist es der Tag der Abrechnung.

Fabian Cancellara (22) ist sich seinen körperlichen Grenzen durchaus bewusst.
Fabian Cancellara (22) ist sich seinen körperlichen Grenzen durchaus bewusst.
"Ich habe so gelebt, wie es für einen Rennfahrer Pflicht ist. Ich habe trainiert, mich gepflegt, gegessen und geschlafen." Fabian Cancellara nimmt diesen Titelkampf sehr ernst. Der frühere zweifache Junioren-Weltmeister ist schon am letzten Freitag nach Kanada gereist, "weil jede Stunde Zeitunterschied einen Tag der Anpassung voraussetzt." Der Berner hat sich keinen einzigen Tag gelangweilt, sondern seine Zeit gut genutzt.

Der Prologsieger der diesjährigen Tour de Romandie und Tour de Suisse gibt sich keinen Illusionen hin. Weltmeister wird er in seiner Spezialdisziplin heuer noch nicht. Dafür ist er mit seinen 22 Jahren noch zu jung.

Dass seinem Körper Grenzen gesetzt sind, erfuhr Cancellara vor zehn Tagen am GP des Nations, als er über rund 50 km mit den Besten mithielt, dann aber noch auf den 9. Platz zurückfiel. "Eine Klassierung unter den besten fünf Fahrern des Zeitfahrens entspräche meinen Vorstellungen", hält der Berner fest, der Fortschritte darin erkennt, wie er jedes Jahr ein Stück näher an sein Ziel heranrückt, das WM-Titel im Zeitfahren heisst.

Den 15. Platz belegte Cancellara vor zwei Jahren bei der Elite, Neunter wurde er vor zwölf Monaten. Als 19-Jähriger hatte er vor drei Jahren bei den Espoirs (U23) die Silbermedaille gewonnen.

Er fühle sich besser in Form als im letzten Jahr, hält Cancellara fest. Nach der Holland-Rundfahrt war er erstmals in dieser Saison leicht erkrankt. Nach der Genesung baute er mit Ausfahrten hinter dem Motorrad und dem Auto erneut eine gute Verfassung auf.

Um eine Abrechnung geht es auch bei Jean Nuttli. Der Krienser entschied mit der Brandenburg-Rundfahrt erstmals in seiner Laufbahn ein Etappenrennen für sich. Danach war von grossen WM-Zielen die Rede. Beim GP des Nations (10. Platz) konnte der Luzerner aber die Bestätigung nicht erbringen, weil er wegen eines Reifendefekts aus dem Rhythmus geworfen wurde.

Für einigen teaminternen Aufruhr sorgten Nuttlis Aussagen, dass er wegen seines ausserordentlich tiefen Hämatokritwertes gerne mit EPO nachhelfen würde, um von der gleichen Basis wie seine Gegner ausgehen zu können. Nun muss der Luzerner zeigen, dass er mit den Pedalen geschickter umzugehen weiss als mit seinen Worten.

In Abwesenheit des letztjährigen Weltmeisters Santiago Botero (Kol), der auf eine völlig verunglückte Saison zurückblickt, gilt David Millar als erster Titelanwärter. Dem Schotten blieb es zwar verwehrt, eines der beiden Zeitfahren der Vuelta für sich zu entscheiden. Dafür hielt er sich mit einem Etappensieg in der dritten Woche der Spanien-Rundfahrt schadlos.

Millar trumpfte auch am Schluss der Tour de France auf, als er in der Prüfung gegen die Uhr in Nantes siegte. Im Regen waren damals aber nicht mehr alle Fahrer bereit, auf den rutschigen Strassen die gleichen Risiken einzugehen.

In ihrer Paradedisziplin kamen in diesem Jahr auch Michael Rich und Uwe Peschel zu schönen Erfolgen. Die beiden Deutschen sind ebenso dem Kreis der Medaillenanwärter zuzurechnen wie der Vuelta-Held Isidro Nozal und dessen Teamgefährte Igor Gonzalez de Galdeano. Bei den beiden Spaniern bleibt als Fragezeichen, wie sie den Kräfteverschleiss an der Spanien-Rundfahrt und die Enttäuschung der Niederlage überwunden haben.

Grosse Stücke hält Italiens Selektionär auf Dario Frigo, der im Bergzeitfahren der Vuelta mit einr starken Leistung aufwartete. Italien ist nur durch Frigo vertreten. Die im Radsport so traditionsreiche Nation Holland glänzt im Elite-Zeitfahren sogar mit Abwesenheit.

(Toni Nötzli, Hamilton/Si)

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