Gefahrenzonen in Arterien sichtbar

Radioaktiver Tracer erkennt Herzinfarktrisiko

publiziert: Montag, 11. Nov 2013 / 11:50 Uhr / aktualisiert: Montag, 11. Nov 2013 / 13:40 Uhr
Britische Forscher machen Gefahrenzonen in Arterien sichtbar. (Symbolbild)
Britische Forscher machen Gefahrenzonen in Arterien sichtbar. (Symbolbild)

Edinburgh - Ein neues Verfahren zum Scannen des Herzens kann jene Menschen identifizieren, die einem Herzinfarktrisiko ausgesetzt sein könnten. Identifiziert werden laut Wissenschaftlern der University of Edinburgh gefährliche Plaquen in den zum Herzen führenden Arterien.

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Platzt eine dieser Plaquen, kann es zu einem Gerinnsel kommen, das den Blutfluss blockiert. Die Forscher schreiben in The Lancet, dass eine effektive Vorhersagemöglichkeit für die Patienten einen entscheidenden Unterschied machen könnte.

Gefährliche Plaquen aufspüren

Allein in Grossbritannien erleiden über 100'000 Menschen jährlich einen Herzanfall. Erkrankungen der Arterien um das Herz sind weltweit die führende Todesursache. Das Team um Marc Dweck nutzte einen radioaktiven Tracer, der aktive und gefährliche Plaquen aufspürt. Kombiniert wurde dieser Tracer mit hochauflösenden Bildern des Herzens und der Blutgefässe. Das Ergebnis ist ein detailiertes Bild des Herzens, in dem die Gefahrenzonen deutlich erkennbar sind. Dieses Verfahren wird bereits eingesetzt, um Tumore bei Krebspatienten zu finden.

Die ersten Tests wurden an 40 Patienten durchgeführt, die vor kurzem einen Herzanfall erlitten hatten. Der Scan zeigte die Plaquen, die bei 37 der Patienten zum Herzinfarkt geführt hatten. Damit ist es erstmals gelungen, die Gefahrenzonen am Herzen zu identifizieren. Weitere Tests sind jedoch erforderlich, um herauszufinden, ob die gefährlichen Plaquen auch vor einem Herzanfall entdeckt werden können.

Weitere Checks dürften nötig sein, denn Dweck geht nicht davon aus, dass alle gefundenen Plaquen einen Herzanfall verursachen. Das Verfahren könnte aber für Patienten mit einem hohen Risiko nützlich sein, die sehr gezielt behandelt werden müssen. Dazu könnte die Gabe von Medikamenten wie Statinen oder Aspirin, entscheidende Veränderungen des Lebensstils oder sogar das Einsetzen eines Stent gehören.

Schnelle Diagnose rettet Leben

Die Wissenschaftler planen jetzt Untersuchungen bei Patienten mit einem hohen Risiko. Mit dabei werden auch Patienten sein, denen ein chirurgischer Eingriff bevorsteht. Festgestellt werden soll, ob mit dem neuen Verfahren Leben gerettet werden können. Wenn sich dieser Scan oder ähnliche als nützlich erweisen sollten, dann könnte das wirklich einen grossen Unterschied machen, so Dweck.

«Herzanfälle sind die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Es gibt vorher keine Warnung. Die Menschen wissen erst dann von ihrer Herzerkrankung, wenn sie einen Herzanfall haben. Wenn wir diese Plaquen behandeln und stabilisieren können, dann könnten wir Herzanfälle und damit auch den Tod dieser Menschen verhindern», unterstreicht Dweck abschliessend.

 

 

(tafi/pte)

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