Ramella hoffnungslos in Rücklage

Die Chancen liegen praktisch bei Null, dass sich Ramella heute Dienstag den Traum vom Einzug in den Final der Top 6 erfüllen kann. Nach drei von fünf Qualifikations-Durchgängen totalisiert er lediglich 66 von 75 möglichen Punkten. Gleich neun Wurfscheiben hat er mit seiner Schrotflinte verfehlt. Die Spitze ist weit entrückt, obwohl niemand das Maximum erreicht hat. Die Führung übernahm Vincent Hancock mit 74 Punkten. Der Amerikaner startet in London als Titelverteidiger, nachdem er 2008 in Peking im Alter von erst 19 Jahren Gold geholt hat.

Windböen und Wolken

Ramella kam mit den schwierigen Verhältnissen auf dem Gelände der Royal Artillerie Barracks schlechter zurecht als er gedacht hatte. "Das Wetter hat mich überrascht und vor Probleme gestellt", sagte der 32-Jährige aus Hallau nach seinem Einsatz vom Montag. Windböen und das durch ein Wolkenmeer verursachte finstere Licht hätten ihm zu schaffen gemacht. Die Scheiben seien teilweise kaum zu erkennen gewesen.

Aus seiner Gruppe hatten auch andere, höher eingestufte Schützen ihre Mühe mit den speziellen Bedingungen. Der Norweger Tore Brovold, Olympia-Silbergewinner in Peking und Weltranglisten-Leader, sowie der Spanier Juan Jose Aramburu, im letzten Jahr Weltmeister, befinden sich nach drei Serien ebenfalls in der zweiten Ranglistenhälfte. Bester aus Ramellas Gruppe ist der Italiener Luigi Lodde als Dreizehnter.

An der Wettkampf-Vorbereitung habe es nicht gelegen, meinte Ramella. Er habe in den vergangenen Wochen sein Möglichstes getan. Die Trainings seien wunschgemäss verlaufen. Die Nervosität habe er ebenfalls unter Kontrolle gehabt. Er gab jedoch zu, dass die Dimensionen von Olympia nicht spurlos an ihm vorbeigegangen sind. An einem Weltcup hat es jeweils bedeutend weniger Zuschauer und Fernsehkameras. Für den heutigen Abschluss der Qualifikation hat er sich vorgenommen, sich mit anständigen Ergebnissen von Olympia zu verabschieden.

 

(fest/Si)