Raser in Zürich zu 18 Monaten Gefängnis bedingt verurteilt

Wie der zuständige Gerichtspräsident Erwin Leuenberger mitteilte, droht dem zweiten Lenker ein Prozess wegen eventual-vorsätzlicher Tötung. Das wäre für den Kanton Zürich ein absolutes Novum. Der zuständige Bezirksanwalt habe den Fall bereits an die Staatsanwaltschaft überwiesen. Bei einer zugelassenen Anklage könnte es zu einer Verhandlung vor Geschworenengericht kommen.

Die beiden rund 20-jährigen Männer aus Mazedonien rasten in der Nacht vom 4. Oktober 2000 in Begleitung von Kollegen von Winterthur aus über die Autobahn in Richtung Kempthal. Sie waren mit Geschwindigkeiten von bis zu 170 Stundenkilometern unterwegs.

Bei der Raststätte Kempthal wendeten die Autos und rasten zurück nach Winterthur. Bei der Ausfahrt Winterthur-Töss passierte es: Während der schnellere Wagen wegen eines anderen Fahrzeugs abbremsen musste, raste der Verfolger mit massiv übersetzter Geschwindigkeit in einen Betonkandelaber hinein.

Während der Verfolger-Lenker mit Verletzungen davon kam, erlitt der Beifahrer eine tödliche Kopfverletzungen. Die schockierten Kollegen avisierten die Polizei, setzten sich aber danach vom Tatort ab.

(bsk/sda)