Rassismus auf Facebook nicht zu stoppen

publiziert: Montag, 30. Jul 2012 / 17:03 Uhr
Im Präsidentschaftswahlkampf wurde Barack Obama Opfer vieler gehässiger Kommentare.
Im Präsidentschaftswahlkampf wurde Barack Obama Opfer vieler gehässiger Kommentare.

Waco/Berlin - Rassistische Äusserungen auf Facebook nehmen zu.

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Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscher-Team der Baylor University, das 20 Facebook-Gruppen und deren Mitglieder analysiert hat und dabei eine Welle von rassistischen Kommentaren über den US-Präsidenten Barack Obama und andere Angehörige von Minderheiten feststellt. Die wachsende Anzahl von solchen Gruppen ist der Studie zufolge mit fehlenden Sicherheitsvorrichtungen der sozialen Netzwerke in Zusammenhang zu bringen.

Obama löste mit seiner Präsidentschaftskandidatur 2007 eine Welle von gehässigen Kommentaren im Internet aus und kam dadurch zur zweifelhaften Ehre, von Sicherheitsbehörden bewacht werden zu müssen. Als sich der Wahlkampf gegen John McCain zugespitzt hat, wurden im Internet sogar Morddrohungen gegen Obama ausgesprochen. Ein Facebook-Mitglied veröffentlichte eine Umfrage mit der Fragestellung: «Soll Obama ermordet werden?» Gegen den Autor wurden rechtliche Schritte eingeleitet.

Attacken gegen Mesut Özil

«Den Anstieg von rassistischen Kommentaren im Internet stellen wir auch in Deutschland fest - es ist ein Alltagsrassismus, der sich hier abbildet. Die Motivation, die hinter diesen Äusserungen steckt, ist vielfältig. Im Prinzip geht es darum, Ideologien zu verbreiten und sich mit Personen mit gleicher Gesinnung abzugeben», sagt Simone Rafael von der Amadeu Antonio Stiftung. Die Expertin rät Nutzern von Facebook gehässige Postings zu melden: «Was im normalen Leben gilt, gilt auch für das Internet.»

In Deutschland machte unlängst eine Hetz-Kampagne gegen des Fussballer Mesut Özil Schlagzeilen. Rund 3000 Tweets thematisierten seinen angeblichen Migrationshintergrund. Der Nationalspieler verlautbarte, dass er in Deutschland geboren sei und dass er für Deutschland und die Integration viel mehr getan hätte als andere Menschen.

Blind gegenüber Fremdenfeindlichkeit

Seitdem Obama als Präsident angelobt wurde, häufen sich Gruppen, die Hass gegen den Politiker und seine Familie schüren. Tausende von Facebook-Nutzern verstecken sich hinter der Anonymität des Internets und betreiben Jagd auf Minderheiten und Angehörige anderer politischer Bewegungen. Facebook schafft es nicht, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um die Flut von gehässigen Meinungen einzudämmen. Die Betreiber verweisen zwar auf die strikten Nutzungsbedingungen, die solche Angriffe auf Personen und Gruppen verbieten. Aber Facebook betont immer wieder, dass die Plattform auf dem freien Austausch von Meinungen basiert.

«Der Wachstum von diesen Facebook-Gruppen veranschaulicht die Verbreitung von Hasskampagnen in unserer Gesellschaft. Hassgruppen rekrutieren ständig neue Anhänger und steigern ihre Mitgliederanzahl stetig», sagt Mia Moody von der Baylor University. «Je näher wir den Präsidentschaftswahlen in den USA kommen, desto öfter werden unangebrachte Kommentare auftauchen», so die Expertin.

 

 

(fest/pte)

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