Rauchfreies Europa: Flucht aufs Trottoir

publiziert: Dienstag, 30. Jan 2007 / 14:38 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 30. Jan 2007 / 16:20 Uhr

Paris - Auf Frankreichs Trottoirs wird es bald eng: Am Donnerstag tritt ein umfassendes Rauchverbot in öffentlich zugänglichen Gebäuden und am Arbeitsplatz in Kraft.

Die Unverbesserlichen «flüchten» ins Treppenhaus oder aufs Trottoir.
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Auch Schulhöfe, Spitäler, Perrons und öffentliche Verkehrsmittel werden Nichtraucherzonen, deren Verletzung Strafen von bis zu 135 Euro (220 Franken) nach sich ziehen.

Firmen und Behörden haben die Wahl, hermetisch abgeschlossene Raucherkabinen einzurichten oder die Produktivität ihrer Mitarbeiter während häufiger Zigarettenpausen vor der Tür in Rauch aufgehen zu sehen. Viele Unternehmen versuchen nun, ihren Angestellten beim Aufhören helfen. Ob das klappt, ist fraglich.

Seit die Anti-Tabak-Verordnung Mitte November verabschiedet wurde, machen Unternehmen sich ernsthaft Gedanken über den Umgang mit ihren rauchenden Beschäftigten. «Bei uns rufen täglich fünf bis sechs Unternehmen an», sagt der Direktor des Büros für Prävention der Tabaksucht (OFT), Joseph Osman.

Kaum Fumoirs

Die Variante eines hermetisch geschlossenen Raucherzimmers kommt laut Osman für kaum ein Unternehmen in Frage. «Ich denke, dass ähnlich wie in Italien nicht einmal zwei Prozent der Firmen so etwas einrichten.»

Auch in der Niederlassung des Schweizer Reiseveranstalters Kuoni in Paris hat sich das Management gegen diese Variante entschieden, die «technisch schwer umsetzbar» sei. Statt dessen dürfen die Beschäftigten zur Zigarettenpause sieben Stockwerke nach unten auf die Strasse - «auch wenn das Arbeitszeitverluste mit sich bringt».

Konflikt befürchtet

Mathieu Davoli, der Kurse nach dem Vorbild des jüngst verstorbenen Anti-Raucher-Papstes Allen Carr gibt, sagt bereits «Konflikte zwischen Rauchern und Nichtrauchern» voraus, «weil es letztere als ungerecht betrachten könnten, dass nur Raucher die Pausen bekommen».

Deshalb wird in vielen Firmen und Behörden den Mitarbeitern geholfen, vom Glimmstängel loszukommen. Wer seinem qualmenden Angestellten ein Paket von sechs persönlichen Beratungen des OFT zur Verfügung stellen will, muss dafür immerhin 350 Euro hinblättern.

«Das ist auf den ersten Blick viel Geld», sagt Osman, «aber die Investition zahlt sich immer aus.» Immerhin haben US-Forscher errechnet, dass ein Raucher wegen schlechterer Leistung, häufigerer Krankheit und Zigarettenpausen seinen Chef rund 4000 Euro im Jahr kostet.

Krankenkassen helfen mit

Umfragen zeigen, dass etwa die Hälfte von Frankreichs 13 bis 15 Millionen Rauchern aufhören möchte. Und Chefs, die ihren Angestellten helfen wollen, stehen nicht allein da: Die Krankenkassen wollen ab 1. Februar Ersatzprodukte wie Nikotinpflaster mitfinanzieren.

Die Unverbesserlichen können ausser bis zum 1. Januar 2008 noch in Cafés, Restaurants und Bars rauchen. Doch dann wird auch hier das Rauchverbot in Kraft treten.

Die Wirte scheinen dabei genauso wenig geneigt, Raucherzimmer einzurichten wie die Firmenchefs. 81 Prozent sagen, in ihren Lokalen sei das unmöglich.

(von Kim Rahir/afp)

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