Reaktionen auf die Swiss-Ankündigung: Ehemalige Crossair Piloten sind gereizt

publiziert: Freitag, 2. Mai 2003 / 17:15 Uhr

Zürich/Basel - Die präsentierten Sparpläne der Swiss und die Ankündigung, mit der Swiss Express eine Regionalgesellschaft zu gründen, haben weder die Gewerkschaften noch Branchenexperten oder den Bund als grössten Aktionär überrascht. Die ehemaligen Crossair Piloten reden von Diskriminierung.

Die Swiss ist in zwei Lager gespalten: Ex-Crossair gegen ehemalige Swissair Piloten.
Die Swiss ist in zwei Lager gespalten: Ex-Crossair gegen ehemalige Swissair Piloten.
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Der Bund als Swiss-Aktionär trägt die Entscheide der Swiss mit. "Die präsentierten Entscheide bewegen sich im Spektrum der Erwartungen, zumal seitens der Swiss ausdrücklich auf die Möglichkeit weiterer Massnahmen hingewiesen wurde", teilte das Eidg. Finanzdepartement (EFD) am Freitag in einem Communiqué mit.

Die Entscheide der Swiss gehen für den Kanton Zürich in die "richtige Richtung". Die Swiss verdiene das Vertrauen. Für den Flughafen Zürich bleibt abzuwarten, welchen Einfluss die Änderungen auf die Frequenzen der Swiss haben.

Ex-Swissair-Piloten zufrieden

Die ehemaligen Swissair-Piloten halten die Ausgliederung für notwendig. Laut dem Pilotenverband Aeropers ist die Struktur der "Ex-Crossair" aber immer noch zu gross. Aeropers-Sprecher Christian Frauenfelder forderte, die Swiss müsse sich auf Zürich konzentrieren.

Die interkontinentale Flotte habe die richtige Grössenordnung, auch wenn angesichts der schlechten Lage in der Branche kurzfristige Massnahmen nötig seien, so Frauenfelder.

"Swiss Pilots" lassen nicht locker

Der Verband Swiss Pilots der ehemaligen Crossair-Piloten kritisiert die vorgesehene Abspaltung der Tochtergesellschaft "Swiss Express". Eine Möglichkeit, weitere Kosten zu sparen, gebe es bei ihnen nicht.

"Es handelt sich um eine Lösung, die ehemaligen Crossair-Piloten los zu werden", sagte Swiss Pilots-Präsident David Bieli nach der Swiss-Medienkonferenz in Basel. Ziel der Swiss sei, die Diskriminierungsfrage, die das Swiss-Pilotencorps in zwei Lager spaltet, zu lösen.

Zweifel über das Gelingen der Swiss-Strategie in dieser Frage äusserte auch Daniel Vischer von der Gewerkschaft VPOD: "Ich bin nicht sicher ob die Swiss mit der Ausgliederung der Regionalflotte, die Diskriminierungsfrage lösen kann."

GATA: Ausgliederung löst Probleme nicht

Die Ausgliederung des Regionalflugverkehrs löst die Probleme der Swiss auch nach Ansicht der Bodenpersonal-Gewerkschaft GATA nicht. Die Aufteilung der Swiss scheine nötig und komme aber reichlich spät.

Die Einsparungen durch diese Massnahme seien angesichts der hohen Verluste nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Eine Schmälerung der unteren und mittleren Löhne werde GATA vehement bekämpfen, sagte GATA-Präsident Lucas Deflorin auf Anfrage.

Die Ausgliederung des Regionalflugverkehrs entspreche in etwa dem, was auch andere Airlines täten, sagte Joel Strebel von der Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers am Freitag.

Crossair-Gründer Moritz Suter sagte auf Anfrage, er verfolge die Situation "mit grosser Sorge". Weiter wollte er die Pläne nicht kommentieren. Mit der Swiss-Leitung stehe er nicht in Kontakt.

Auswirkungen für Schweizer Reisebranche unklar

Für die Schweizer Reisebranche ist es noch unklar, wie sich die Pläne der Swiss, den Regionalflugverkehr auszugliedern, auswirken werden, wie es bei den drei Branchengrössen TUI Suisse, Hotelplan und Kuoni auf Anfrage hiess.

Der Ruf der Schweizer Fluggesellschaft leide gegenwärtig in der Branche unter den zahlreichen negativen Schlagzeilen. Dabei sei die Zusammenarbeit mit der Swiss viel besser als seinerzeit mit der Swissair, sagte der Geschäftsführer des Schweizerischen Reisebüro-Verbandes Walter Kunz.

Aktie mit Kurssprung

Positiv reagierte auch die Börse: In den ersten Handelminuten schoss der Titel um 11,1 Prozent in die Höhe und notierte auf 3,79 Franken. Kurz nach 1500 Uhr lag das Papier um 18,7 Prozent über dem Vortagesschluss.

(bsk/sda)

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