Rechtsverletzung durch Aids-Broschüre

publiziert: Montag, 6. Jun 2005 / 16:22 Uhr

Bern - Der Erziehungsdirektion des Kantons Bern (ERZ) tut es im Nachhinein leid, den Versand der Broschüre "Selbstverständlich" der Aids-Hilfe Schweiz an Schulen gefördert zu haben.

Die Broschüre sei aus Kindesschutzsicht problematisch.
Die Broschüre sei aus Kindesschutzsicht problematisch.
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Die ERZ erkennt in einem Punkt sogar eine Rechtsverletzung.

Die Aufforderung, die Broschüre in Schulmediotheken so aufzulegen, dass sich die Jungen klammheimlich bedienen könnten, verstosse gegen geltendes Recht, teilte die ERZ den Schulen einen Monat nach dem Versand mit.

Missachtet werde die Verpflichtung der Klassenlehrkraft, Verantwortung für den Sexualunterricht zu übernehmen.

Problematische Broschüre

Die Broschüre sei auch aus Kindesschutzsicht problematisch, indem sie beispielsweise Kinder und Jugendliche dazu auffordere, sich an Treffpunkte für Homosexuelle wie Parks und spezielle Saunen zu begeben.

Die Broschüre sei nicht geeignet, an Volksschulen aufgelegt oder eingesetzt zu werden, heisst es in dem von Erziehungsdirektor Mario Annoni unterzeichneten Brief, über den in den vergangenen Tagen verschiedene Medien berichteten.

Aids-Hilfe Schweiz enttäuscht

Für die Aids-Hilfe ist der Wirbel um die Aufklärungsbroschüre für junge Menschen, die sich Fragen zur Homosexualität stellen, unverhältnismässig. Beatrice Aebersold von der Aids-Hilfe Bern zeigte sich auf Anfrage enttäuscht von der Reaktion des Erziehungsdirektors.

Die Broschüre spreche zwar Klartext, doch sie animiere allenfalls zu einem besseren Schutzverhalten, welches bei positiv erlebtem Sex eher gegeben sei als bei Heimlichkeiten.

So sei in der Broschüre von einem Schock die Rede (sexueller Übergriff), wo der Brief ihr unterstelle, von einer tollen Erfahrung zu reden.

Verwendung steuerbar

Aebersold wies zudem darauf hin, dass man die Broschüren (maximal zwei pro Schule) an die Schulleitungen geschickt habe. Diese könnten also die Verwendung steuern. Nicht glücklich ist sie nachträglich über die Empfehlung, sie sollte von den Schülern klammheimlich bezogen werden können.

Herausgegeben wurde die Broschüre von der Aids-Hilfe Schweiz in einer Auflage von 12 000 Exemplaren.

(bsk/sda)

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