Regierung Blair distanziert sich von Irak-Dossier

publiziert: Sonntag, 8. Jun 2003 / 11:00 Uhr

London - Die britische Regierung hat sich nach Presseberichten erstmals von einem ihrer umstrittenen Dossiers zum Regime des ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein distanziert.

Alastair Campbell muss sich bei Tony Blair entschuldigen.
Alastair Campbell muss sich bei Tony Blair entschuldigen.
Wie der Observer, der Sunday Telegraph und andere britische Medien berichteten, entschuldigte sich der Kommunikationschef von Premierminister Tony Blair, Alastair Campbell, beim Chef des Auslandsgeheimdienstes MI6 schriftlich für eines der Dossiers.

Der Telegraph zitierte Campbell ausserdem mit den Worten: Ich habe den für das Dossier Verantwortlichen klargemacht, dass sie sich nicht an die erforderlichen Massstäbe von Genauigkeit gehalten haben.

Das vor dem Irak-Krieg veröffentlichte Dossier basierte nach ursprünglichen Regierungsangaben auf Erkenntnissen des MI6. Schon bald aber musste Downing Street zugeben, dass der Bericht teilweise aus einer veralteten Arbeit eines kalifornischen Studenten abgeschrieben worden war.

Der MI6 soll sehr verärgert darüber sein, dass die Regierung in dieser Weise Informationen des Geheimdienstes mit zweifelhaften Quellen aus dem Internet vermischt und den Ruf des Dienstes dadurch beschädigt habe.

Nach einem Bericht des Independent on Sunday haben Geheimdienst-Mitglieder Belege dafür gesammelt, wie ihre Berichte von der Downing Street manipuliert worden seien.

Der Observer berichtete, dass Blair selbst Fehler zugeben wolle, falls er von dem Parlamentsausschuss zur Untersuchung der Vorwürfe befragt werden sollte. Allerdings bestreite die Regierung weiter, Fakten verändert zu haben. Die Dossiers seien nur umgeschrieben worden.

Mit ihnen wollte die Regierung die Bevölkerung von der Notwendigkeit eines militärischen Vorgehens gegen Irak überzeugen. Da bisher aber noch keine Massenvernichtungswaffen in Irak gefunden worden sind, gerät die Regierung nach Meinung ihrer Kritiker zunehmend in Beweisnot.

(rr/sda)

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