Reich-Ranicki schimpft gegen neuen Walser-Roman

publiziert: Samstag, 1. Jun 2002 / 11:40 Uhr

München - Der neu Roman von Martin Walser «Tod eines Kritikers» gerät ins Kreuzfeuer der Literaturkritiker. Marcel Reich-Ranicki sieht darin antisemitische Tendenzen und fordert den Roman nicht zu veröffentlichen.

Marcel Reich-Ranicki will die Veröffentlichung des neuen Walser-Romans verhindern.
Marcel Reich-Ranicki will die Veröffentlichung des neuen Walser-Romans verhindern.
Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki hat den Suhrkamp-Verlag aufgefordert, den umstrittenen neuen Roman des Schriftstellers Martin Walser nicht zu veröffentlichen.
«Der Verlag Benjamins, Adornos, Blochs, Celans darf ein solches Buch nicht verlegen», sagte Reich-Ranicki dem Nachrichtenmagazin «Focus». Er hoffe sehr, dass der Verlag in diesem Sinne entscheide. Zugleich bekräftigte Reich-Ranicki seine Kritik an dem Buch. Er warf Walser deutliche antisemitische Tendenzen vor.

Suhrkamp-Verlagsleiter Günter Berg wies diesen Vorwurf als «absurd» zurück. Auch Walser verteidigte erneut seinen Roman. Dass der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher «mein Buch so einengt, nenne ich - Rufmord klingt ein bisschen gross - jedenfalls eine infame Machtausübung», sagte Walser gegenüber «Focus».

Die Debatte um das Buch mit dem Titel «Tod eines Kritikers» war entbrannt, nachdem Schirrmacher in einem offenen Brief den Vorabdruck des Romans in seiner Zeitung abgelehnt hatte. Laut Schirrmacher enthält der Roman ein «Repertoire antisemitischer Klischees». Es handle sich um ein «Dokument des Hasses».

(ba/sda)

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