Basler Kunstmuseum zeigt «Arte Povera»

Reiche Sammlung von «Arte Povera» im Basler Kunstmuseum

publiziert: Dienstag, 4. Sep 2012 / 11:40 Uhr

Basel - Bodenständig-anarchistische Kunst der Sechziger bis Neunziger Jahre aus Italien lockt ab Sonntag ins Kunstmuseum Basel. Dieses zeigt «Arte Povera» aus der Sammlung Goetz. Rund 100 Werke laden ein zum Gedankenspiel über Wert und Wahrnehmung, Position und Bedeutung.

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Schön an der «Arte Povera» sei, dass einfache Mittel eine gute Wirkung erzielten, sagte Museumsdirektor Bernhard Mendes Bürgi bei der Installation des Werkes «patate» von Giuseppe Penone (1977) vor den Medien. Eigenhändig schichtete er zusammen mit Chefrestaurator Werner Müller ungewaschene Kartoffeln auf und legte fünf Bronzeobjekte dazu.

Typisch für diese Kunstrichtung ist die Verbindung natürlicher Materialien mit Künstlichem: Die fünf kartoffelähnlichen Bronzen stellen die fünf Sinne dar, etwa als Mund oder Nase. Während der Ausstellungsdauer bis im Februar muss die braune Beige indes wohl ausgetauscht werden, obwohl keimarme Kartoffeln ausgesucht wurden.

Künstlerischer Sprung in Raum und Zeit

Auch die Verbindung von zwei- und dreidimensionalen Werken und Performance war beliebt in der «Arte Povera». Mario Merz zum Beispiel durchstiess mit Neonröhren einen Regenmantel (1966), Pino Pascalis beige Leinwand mit einem dunklen Rhombus zwischen zwei leichten Wölbungen deutet minimalistisch einen Torso an (1964).

Pier Paolo Calzolaris Tiefkühlelement (1968) auf dem Museumsparkett macht Relief-Schriftzeichen zur poetisch-frostigen Lektüre. Ein zentrales Thema der «Arte Povera» war Kritik an der technologischer werdenden Umwelt und an Produktionsmechanismen der Massenkultur. Poveristen zielten auf natürliche Prozesse und Gesetzmässigkeiten.

Der Begriff «Arte Povera» entstand 1967 bei einer Ausstellung in Genua. Trotz ähnlicher Stossrichtung war es aber keine eigentliche Künstlergruppe; die Künstler blieben Individualisten und gingen in der Folge sehr eigene Wege. Dazu gezählt werden unter anderen auch Jannis Kounellis, Michelangelo Pistoletto und Giovanni Anselmo.

Die Sammlung von Ingvild Goetz ist gemäss dem Museum eine der umfassendsten dieser Kunstrichtung. Zu sehen sind in Basel wesentliche Teile der Sammlung, die sonst kaum ausgestellt wird.

(laz/sda)

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