Reiten: CHIO Aachen

publiziert: Samstag, 21. Jun 2003 / 19:14 Uhr

Weltcupsieger Marcus Ehning sicherte sich mit Noble Savage die Winning Round und mit 23 000 Franken das höchste Sieggeld am Samstag beim 66. CHIO Aachen. Der Tod eines Gespannpferdes überschattete den Marathon vor 40 000 Zuschauern im Aachener Wald.

Marcus Ehning.
Marcus Ehning.
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Bei einem Unfall auf der Geländestrecke beim vierten Hindernis zog sich das Kutschenpferd Erek des deutschen Viererzugfahrers Peter Tischer am Samstagmorgen eine schwere Schulterverletzung zu und musste anschliessend in der Klinik eingeschläfert werden. Bereits am Donnerstag musste das Springpferd Landfürst des britischen Reiters Michael Whitaker nach einem Trümmerbruch des Fesselbeins von seinen Qualen erlöst werden.

Fuchs´ Bangen

Steve Guerdat sorgte in der Winning Round, der sportlich anspruchsvollsten Prüfung über insgesamt drei Runden, für die beste Schweizer Leistung im Springgarten. Mit Lataro verzeichnete der 21-jährige Jurassier keinen Abwurf, verpasste aber die Winning Round der acht Besten wegen der schlechtesten Zeit aller zehn fehlerlosen Paare.

Weiter bangt Markus Fuchs um die Teilnahme am Grossen Preis von Aachen, den er im Vorjahr als Dritter beendet hat. 40 Reiter sind startberechtigt, Fuchs ist nach sämtlichen Qualifikationen 41. "Ein Reiter müsste verzichten, damit ich starten kann. Bis zum Nennungsschluss am Samstag um 18 Uhr meldete sich aber keiner ab. Ich muss wohl den Sonntagmorgen abwarten", meinte der St. Galler, nachdem er mit Edza de St-Denis im spektakulären Jagdspringen über Gräben und Wälle trotz zwei Abwürfen noch Fünfter geworden war.

Wie im Vorjahr liess sich der Holländer Jeroen Dubbeldam als "Best of Champions" mit einem Scheck von 15 000 Euro auszeichnen. Der Olympiasieger von Sydney verwies in der Prüfung der Meister mit Pferdewechsel den belgischen Champion Jean Claude Vangeenberghe im notwendig gewordenen Stechen auf den zweiten Platz. Weltmeister Dermott Lennon aus Irland wurde mit 16 Punkten nach vier Runden auf vier verschiedenen Pferden Dritter, Europameister Ludger Beerbaum mit 20 Punkten Vierter und Letzter. Dubbeldam hat bereits am 1. Februar am CSI Zürich die Konkurrenz mit Pferdewechsel gewonnen.

Salzgebers Souplesse

Im GP Spécial der Dressurreiter war die Weltranglistenerste Ulla Salzgeber aus Bad Wörishofen mit ihrem Letten-Wallach Rusty eine Klasse für sich. 1973 Punkte oder umgerechnet 78,92 Prozentpunkte heimste die Doppel-Europameisterin ein. Sämtliche fünf Richter setzten die deutsche Team-Leaderin nach ihrer von Leichtigkeit getragenen Vorführung auf den ersten Platz. Auf Rang zwei folgte die Amerikanerin Lisa Wilcox mit Relevant (1926) vor dem deutschen Mannschafts-Weltmeister Klaus Husenbeth mit Piccolino (1848). Der Amateur, der ein Autohaus in Bremen führt, hat sich damit einen Platz in der deutschen EM-Equipe für die Titelkämpfe von Mitte August in Hickstead (GB) gesichert.

Trotz 1681 Punkten hat Christian Pläge aus Rüti bei Büren mit Regent die Qualifikation für die Kür der 15 Besten am Sonntag verpasst. 67,24 Prozente reichten "nur" zu Rang 17 im GP-Spécial-Klassement und zu Platz 19 in der Gesamtwertung. Deutlich verpasste Pläges Gemahlin, Birgit Wientzek Pläge, mit Sappalot als 24. (1629 Punkte) den Cut.

Wettkampfpech der Fahrer

Den Schweizer Viererzugfahrern fehlte im Aachener Wald das Wettkampfglück. Daniel Würgler aus Ettingen wurde trotz dem Einsatz zweier junger Pferde 10. im Marathon. Der Berner Ex-Weltmeister Werner Ulrich kam mit zwei erst sechsjährigen und erstmals eingespannten Pferden nicht in Schwung und wurde nach einer zu überhasteten Passage am ersten Hindernis nur 18. Als 11. des Zwischenklassements kann er im sonntäglichen Hindernisfahren aber noch auf einen Vorstoss unter die Top Ten hoffen.

Stefan Kläy aus Zäziwil schliesslich verzeichnete am vierten Hindernis einen Vorfall und musste 20 Strafpunkte in Kauf nehmen. Seine Pferde hatten sich im Hindernis verfangen, so dass ein Groom (Beifahrer) über die Pferde klettern und sie befreien musste. Ohne diesen Vorfall wäre ein 5. Platz realistisch gewesen.

Aachen (De). CHIO. Springen. Best of Champions (Prüfung mit Pferdewechsel): 1. Jeroen Dubbeldam (Ho), Balaboeschka, 4 nach 4 Runden, 0/45,64 im Stechen. 2. Jean Claude Vangeenberghe (Be), Coronation, 4, 012/46,69 im Stechen. 3. Dermott Lennon (Irl), Ginger Watt, 16. 4. Ludger Beerbaum (De), Ludi, 20.

Winning Round (2 Umgänge und Siegerrunde): 1. Marcus Ehning (De), Noble savage, 0/39,31. 2. Peter Wylde (USA), Lauriston, 0/41,33. 3. Otto Becker (De), Lando, 0/42,27. 4. Peter Charles (Irl), Carnavelly, 0/43,39. 5. Vangeenberghe, Quintus, 0/45,45. 6. Markus Merschformann (De), Collin, 4/39,84. 7. Laura Kraut (USA), Allegiance, 4/41,39. 8. Chris Kappler (USA), 4/41,71, alle in der Siegerrunde. -- Ferner, ebenfalls klassiert: 10. Steve Guerdat (Sz), Lataro, 0/152,20, nach 2 Umgängen.

Jagdspringen (S/C, 4 Sek. pro Abwurf): 1. Chris Kappler (USA), Tango, 90,25. 2. Malin Baryard (Sd), Tamina, 92,75. 3. Massimo Grossato (It), Hiro Pom, 94,23. 4. René Tebbel (De), Cheyenne, 94,45. 5. Markus Fuchs (Sz), Edza de St-Denis, 95,42. 6. Juan Carlos Garcia (Sp), Ihorn, 96,35.

Dressur. Grand Prix Spécial: 1. Ulla Salzgeber (De), 1973 (78,92 Prozentpunkte). 2. Lisa Wilcox (USA), Relevant, 1926 (77,04). 3. Klaus Husenbeth (De), Piccolino, 1848 (73,92). 4. Lone Jörgensen (Dä), Kennedy, 1832 873,28). 5. Debbie McDonald (USA), Brentina, und Beatriz Ferrer-Salat (Sp), Beauvalais, beide 1817 (72,68). 7. Heike Kemmer (De), Bonaparte, 1812 (72,48). -- Ferner: 17. Christian Pläge (Sz), Regent, 1681 (67,24). 24. Birgit Wientzek Pläge (Sz), Sappalot, 1629 (65,16), beide nicht für die GP-Kür am Sonntag qualifiziert.

Fahren. Vierspänner. Einzel. Marathon: 1. Ijsbrand Chardon (Ho) 96,10. 2. Christoph Sandmann (De), 97,72. 3. Tomas Eriksson (Sd), 98,28. 4. Jozsef Dobrovitz (Un), 102,08. 5. Felix-Marie Brasseur (Be), 102,10. 6. Boyd Exeil (Aus), 104,42. -- Ferner: 8. Michael Freund (De), 108,04. 10. Daniel Würgler (Sz), 112,68. 18. Werner Ulrich (Sz), 121,98. 20. Stefan Kläy (Sz), 130,96.

Einzel. Zwischenstand nach Dressur und Marathon: 1. Chardon 142,18. 2. Exeil, 142,50. 3. Sandmann, 145,88. 4. Brasseur, 146,90. 5. Eriksson, 149,80. 6. Freund, 151,56. -- Ferner: 11. Ulrich, 164,70. 14. Würgler, 167,40. 18. Kläy, 181,36. -- Mannschaften: 1. Belgien 300,94. 2. Holland 302,44. 3. Deutschland 313,38. 4. Ungarn 314,16. 5. Schweden 316,32. 6. Schweiz 327,78.

(rr/Si)

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