Reiten: CHIO Aachen

publiziert: Sonntag, 22. Jun 2003 / 20:17 Uhr

Der Sieger des Grossen Preises von Aachen heisst erneut Ludger Beerbaum auf Goldfever. Zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal insgesamt hat der Weltranglistenerste den prestigeträchtigen GP gewonnen und wurde hiefür mit 115 000 Sieggeld belohnt.

Der Grosse Preis von Aachen.
Der Grosse Preis von Aachen.
Der 40-jährige Deutsche setzte sich mit einer taktischen Meisterleistung im Stechen vor 45 000 Zuschauern in der Soers mit dem einzigen fehlerfreien Ritt durch und verwies seinen Teamkollegen Marcus Ehning auf For Pleasure und den Franzosen Michel Robert auf dem erst neunjährigen Galet d´Auzay, die in der Entscheidungsrunde je einen Abwurf verzeichneten, auf die Ehrenplätze. Sowohl der letztstartende Amerikaner Chris Kappler auf Royal Kaliber (8 Punkte nach ungestümem Angriffsritt) als auch der Hamburger Sören von Rönne auf Chandra (12 Punkte) waren der Nervenbelastung in der Barrage im Gegensatz zu Ludger Beerbaum nicht gewachsen.

1996 hatte der Europameister aus Riesenbeck mit Ratina erstmals den GP im Mekka des Pferdesports gewonnen; letztes Jahr doppelte er nach und nun hat er erneut triumphiert. "Ich geniesse es, dass ich gewonnen habe", meinte Ludger Beerbaum stolz. "Im schwierigsten Springen der ganzen Woche war viel taktisches Gespür gefragt. Nach Marcus Ehnings Abwurf war der Druck aber nicht mehr allzu gross. Goldfever ist in Aachen stets hochmotiviert."

Für die EM Ende August in Donaueschingen hat der vierfache Olympiasieger und EM-Titelverteidiger die Pferdequal der Wahl: Gladdys oder Goldfever. Beerbaum wird abwarten und erst im letzten Moment seine wahl treffen.

Irische Kräfte schwanden

Weltcupsieger Ehning, der den 17-jährigen Hannoveraner Hengst For Pleasure in alter Frische präsentierte, scheiterte im Stechen am vorletzten Sprung, einem trügerischen Oxer, und machte somit den Weg frei für Beerbaums dritten GP-Streich. Nicht auf Touren kamen die Iren, die am Freitag noch den Nationenpreis gewonnen hatten und auch vor drei Wochen am CSIO Schweiz in St. Gallen überragende Leistungen ablieferten. Die Kräfte ihrer Spitzenpferde sind nach den Einsätzen an den Super-League-Turnieren in La Baule, Rom, St. Gallen und Aachen geschwunden. Bill Twomey, GP-Sieger in La Baule, wurde auf Luidam als deren Bester lediglich 15. Peter Charles gab auf, Kevin Babington sammelte im langen und schweren ersten Umgang 16 Punkte, St. Gallen-GP-Sieger Robert Splaine mit dem Hengst Cool Diamond sogar 20 Punkte.

Guerdat büsste für Efforts

Der Jurassier Steve Guerdat beendete seinen ersten Grossen Preis in Aachen mit Innovation nach drei Abwürfen auf dem 30. Platz. Seine Oldenburger Stute wirkte im Gegensatz zu St. Gallen (5. im GP) gleichgültiger und patzte zweimal an Oxern sowie an einem überbauten Steilsprung. Der Bereiter bei Jan Tops in Valkenswaart ritt in Aachen aber sechsmal ins Geld, was man dennoch als Konstanz und Hoffnung für die Zukunft auslegen kann. Der St. Galler Weltcupzweite Markus Fuchs war in den GP-Ausscheidungen gescheitert und hoffte vergebens auf einen Verzicht eines Konkurrenten, der sich für die Hauptprüfung qualifiziert hatte. Der 66. CHIO Aachen, der mit 133 500 Zuschauern den Vorjahresrekord um über 9000 Besucher übertraf, war nicht das Turnier des Markus Fuchs.

Wie im Vorjahr liess sich der Holländer Jeroen Dubbeldam als "Best of Champions" mit einem Scheck von 15 000 Euro auszeichnen. Der Olympiasieger von Sydney verwies in der Prüfung der Meister mit Pferdewechsel den belgischen Champion Jean Claude Vangeenberghe im notwendig gewordenen Stechen auf den zweiten Platz. Weltmeister Dermott Lennon aus Irland wurde mit 16 Punkten nach vier Runden auf vier verschiedenen Pferden Dritter, Europameister Ludger Beerbaum mit 20 Punkten Vierter und Letzter. Dubbeldam hat bereits am 1. Februar am CSI Zürich die Konkurrenz mit Pferdewechsel gewonnen.

Salzgebers Kunstritte

Die Weltranglistenerste Ulla Salzgeber aus Bad Wörishofen war im Dressur-Viereck mit ihrem Letten-Wallach Rusty eine Klasse für sich. "Ihre Ritte waren ein Kunstwerk", lobte der deutsche Equipenchef Holger Schmezer. Nach dem GP und dem GP Spécial war die Doppel-Europameisterin auch in der GP Kür nicht zu schlagen. Insgesamt gewann Salzgeber fünf Einzelprüfungen und strich hiefür als erste Dressurreiterin der Welt über 100 000 Franken Preisgeld an einem einzigen Turnier ein. Ihre Darbietungen waren getragen von Leichtigkeit, enormer Ausdruckskraft und vollendeter Harmonie. "Ich kriegte Gänsehaut bei den Ritten von Salzgeber", gab die Kür-Zweite Lisa Wilcox aus den USA neidlos zu.

Trotz 1681 Punkten im GP Spécial verpasste Christian Pläge aus Rüti bei Büren mit Regent den Cut für die Kür. 67,24 Prozente reichten "nur" zu Rang 17 im GP-Spécial-Klassement und zu Platz 19 in der Gesamtwertung. Noch deutlicher scheiterte Pläges Gemahlin, Birgit Wientzek Pläge, mit Sappalot als 24. (1629 Punkte). Die Schweizer leisten trotz gesteigerten Anstrengungen und der sichtbaren Hilfe und Verbesserung unter dem neuen deutschen Trainer Jürgen Koschel weiter Aufbauarbeit. Diese braucht nach den gezeigten Leistungen in Aachen aber Zeit, auch wenn Silvia Iklés neunjähriger Salieri zu einigen Hoffnungen Anlass gibt. An lukrativen Angeboten fehlt es der erfahrenen Ausbildnerin nicht.

(pt/Si)

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