Reiten: Weltcupfinal in Las Vegas

publiziert: Samstag, 19. Apr 2003 / 09:17 Uhr

Aus der Traum vom zweiten Weltcupsieg für Markus Fuchs: Der St. Galler hat in Las Vegas sein Spiel verloren, noch ehe der 25. Weltcupfinal der Springreiter zu Ende ist.

Auch im Grand Prix, der zweiten Wertungsprüfung des Finals in der amerikanischen Spielerstadt, blieb dem Qualifikationssieger der Westeuropaliga das Pech treu. Tinka´s Boy liess abermals eine Stange bei einem Oxer in den Sand fallen, so dass der Schweizer Kronfavorit das Stechen nicht erreichte und sich mit Platz 10 im zweiten Einzelspringen und Rang 15 im Zwischenklassement zufrieden geben musste.

Fuchs weist 13 Punkte oder etwas mehr als drei Springfehler Rückstand auf die überzeugende Schwedin Malin Baryard auf. Das Model aus Norrköpping präsentierte ihre Stute Butterfly Flip im Thomas-and-Mack-Center erneut fehlerlos und in Bestform. Nur der Deutsche Markus Merschformann vermochte mit einem angriffigen Ritt auf Camirez die 28-jährige Amazone zu bezwingen, die wie im Jagdspringen am Tag zuvor Platz zwei erreichte und an Ostern die Entscheidung in zwei Runden mit der Idealpunktzahl null in Angriff nehmen kann.

Die Auferstehung der Deutschen

Ostern ist das Fest der Auferstehung. Die deutschen Springreiter erlebten diese schon in den frühen Morgenstunden des Ostersamstags. Nach verhaltenem Start im Zeitspringen schlug die mit acht Teilnehmern in Las Vegas vertretene Reitgrossmacht im GP zurück. Die Plätze 1 für Markus Merschformann, 3 für Marcus Ehning auf Anka, 4 für Lars Nieberg auf Fighting Alpha und 8 für Meredith Michaels-Beerbaum auf Shutterfly zeugten von breiter Stärke. Neben den vier Deutschen erreichten die drei US-Amerikaner Leslie Howard, Norman Dello Jojo und der WM-Dritte Peter Wylde sowie Malin Baryard und der gefühlvoll und klug reitende Brasilianer Rodrigo Pessoa das Stechen im hervorragend konzipierten Kurs von Parcoursbauer Conrad Homfeld.

Markus Merschformann wurde für sein Missgeschick am Tag zuvor entschädigt. Dem Westfalen aus Münster, der im Jagdspringen einen Stopp verzeichnete, danach zwei Abwürfe beklagte und lediglich Platz 31 im Feld der 41 Finalisten einnahm, glückte die Revanche. "Am Starttag wurde ich für mein zu grosses Risiko gebüsst und klatschte bei einer engen Wende in die Blumen-Abschrankung. Jetzt konnte ich nichts mehr verlieren und musste gewinnen, um mich nach vorne zu arbeiten", meinte der souveräne Sieger.

Dem WM-Ersatzmann von Jerez mochte man den Erfolg doppelt gönnen. Im Vorjahr musste er wegen eines Schlüsselbeinbruchs und eines anschliessenden Fussknöchelbruchs auf die Teilnahme am Weltcupfinal in Leipzig verzichten. "Camirez hatte dadurch fast ein halbes Jahr Pause. Jerez kam für uns deshalb zu früh."

Zehn Siegeskandidaten verbleiben

Im Zwischenklassement sind Marcus Ehning und der dreifache Weltcupsieger Rodrigo Pessoa mit je zwei Punkten Rückstand auf Malin Baryard gleichauf. Aber auch Lars Nieberg und der ehemalige amerikanische Weltcupsieger Norman Dello Joio (Gewinner vor 20 Jahren in Wien auf I love you) haben als gemeinsame Vierte mit nur sechs Punkten Rückstand noch Siegeschancen. Zehn Reiter liegen vor dem Schlusstag innerhalb von acht Punkten oder zwei Springfehlern, so dass für Hochspannung gesorgt ist.

Markus Fuchs desillusioniert

Nicht mehr in die Entscheidung vermögen wohl der Weltranglistenerste und der -zweite einzugreifen. Sowohl Europameister Ludger Beerbaum wie auch Markus Fuchs verschätzten sich einmal und verpassten nach dem Fehlstart am Donnerstag die Barrage, die für eine Aufholjagd notwendig gewesen wäre. "Tinka´s Boy sprang fantastisch. Er touchierte nur eine einzige Stange, die leider gleich fiel. Der Hengst hat sonst nie Probleme mit den hinteren Stangen der Oxer. Jetzt ist so ein Patzer in Las Vegas schon wieder passiert. Für mich ist damit ein Podestplatz in weite Ferne gerückt. Ich bin desillusioniert", meinte Fuchs realistisch -- stürzte sich in einen feinen Anzug und vergnügte sich am späten Abend bei den Illusionen von Siegfried und Roy in deren weltberühmten Show am Strip in Las Vegas.

Las Vegas (USA). 25. Weltcupfinal der Springreiter. 2. Wertungsprüfung (GP, Wertung A mit Stechen): 1. Markus Merschformann (De), Camirez, 0/31,60. 2. Malin Baryard (Sd), Butterfly Flip, 0/33,25. 3. Marcus Ehning (De), Anka, 0/34,04. 4. Lars Nieberg (De), Fighting Alpha, 0/34,06. 5. Rodrigo Pessoa (Br), Baloubet du Rouet, 0/34,56. 6. Leslie Howard (USA), Priobert de Kalvarie, 4/31,87. 7. Norman Dello Joio (USA), Glasgow, 4/33,74. 8. Meredith Michaels-Beerbaum (De), Shutterfly, 4/34,16. 9. Peter Wylde (USA), Fein Cera, 8/35,53, alle im Stechen.

10. ex-aequo Markus Fuchs (Sz), Tinka´s Boy, Ludger Beerbaum (De), Goldfever, Richard Spooner (USA), Bradford, Grzegorz Kubiak (Pol), Djane des Fontenis, Gerco Schröder (Ho), Genève, Toni Hassmann (De), Goldika, Christian Ahlmann (De), Cöster, Laura Kraut (USA), Anthem, Margie Engle (USA), Perin, Ludo Philippaerts (Be), Parco) und Candice King (USA), Caliskan, alle 4 im Normalparcours.

Zwischenklassement (nach zwei Finalprüfungen): 1. Baryard, 0 Punkte. 2. Ehning und Pessoa, je 2. 4. Nieberg und Dello Joio, je 6. 6. King und Wylde, je 7. 8. Howard, Michaels-Beerbaum und Hassmann, je 8. 11. Schröder und Kraut, je 9. 13. Philippaerts, 11. 12. Ludger Beerbaum, 12. 15. Fuchs, Merschformann und Ward, je 13.

(rr/Si)

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