Republikaner John McCain hat gute Karten

publiziert: Donnerstag, 27. Mrz 2008 / 15:50 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 27. Mrz 2008 / 17:19 Uhr

In Amerika gibt es ein beliebtes Kartenspiel. Es heisst «Stud Poker» und ist nicht sehr kompliziert. Die Spieler sitzen an einem Tisch, der Geber teilt die Karten aus und dann wird gezockt.

John McCain mit guten Karten im «Spiel» ums Weisse Haus.
John McCain mit guten Karten im «Spiel» ums Weisse Haus.
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Es werden keine Karten gezogen oder ausgetauscht. Die wahren Fähigkeiten eines Spielers zeigen sich darin, wie er sein Glück zu nutzen und sein Geld zu setzen weiss.

John McCain, der Senator aus Arizona, kandidiert für die Präsidentschaft und ist ein Mann, der offenbar sehr gut im Stud Poker-Spiel ist.

Seit der ersten Märzwoche steht fest, dass McCain der republikanische Präsidentschaftskandidat ist, und seitdem ist er von den Titelseiten verschwunden.

Fast scheint es, er lehne sich zurück und sortiere seine Karten. Dieses Blatt hat er ausgeteilt bekommen:

Der Krieg: McCain ist ein unerschütterlicher Verteidiger der amerikanischen Präsenz im Irak. Lange bevor Präsident Bush eine Truppenaufstockung befohlen hatte, hatte McCain dafür plädiert. Eine neue Umfrage hat ergeben, dass die Mehrheit der Amerikaner glaubt, die US-Armee werde im Irak schlussendlich siegreich sein. Damit hat McCain gute Karten.

Die Wirtschaft: McCain hat keine neue wirtschaftliche Strategie vorgelegt. Die Vereinigten Staaten befinden sich am Rande einer Rezession, die das wichtigste Thema im Wahlkampf ist. Aber er hat keine erwähnenswerten Ideen zu ihrer Bekämpfung vorgebracht, ausser ganz allgemein die gegenwärtige politische Linie der Bush-Regierung zu unterstützen. Diese Karte wird ihm nicht weiterhelfen.

Die Demokratische Partei: Der selbstzerstörerische Wettstreit um die Präsidentschaftskandidatur, der sich innerhalb der demokratischen Partei abspielt, ist seine stärkste Karte, sein «As im Ärmel». Der Kampf zwischen Hillary Clinton und Barack Obama um die demokratische Nominierung wird sich vermutlich noch Monate lang hinziehen. Genügend Zeit, um die Partei auszulaugen und Wähler zu verunsichern, und genügend Zeit für John McCain um sich auszuruhen, mehr Geld aufzubringen und die Republikaner hinter sich zu sammeln.

Noch hat McCain nicht gewonnen, er ist weit davon entfernt

Aber vor etwas mehr als einem Jahr, als der Wahlkampf begann, hatte man die Republikaner schon abgeschrieben. Der Irakkrieg, die Wirtschaft und der allgemeine Verdruss über den derzeitigen Republikaner im Weissen Haus hatte sie in Umfragen weit zurückgeworfen.

Jetzt allerdings lassen CNN-Umfragen darauf schliessen, dass McCain sich sowohl mit Clinton als auch mit Obama statistisch im Gleichstand befindet. Die Demokraten haben ihren Vorsprung eingebüsst.

John McCain ist ein erfahrener Politiker, der weiss wie man dieses Spiel spielt. Und seine Karten sind gar nicht so schlecht.

Jonathan Mann - Campaign Trail Column für den 28.3.08
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «The Campaign Trail» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

(CNN-Kolumne von Jonathan Mann)

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