U-Boot

Rettung mit Mini-U-Boot kann bis zu zwei Tage dauern

publiziert: Freitag, 18. Aug 2000 / 17:33 Uhr

London/Moskau - Die für Samstag geplante Bergung der in dem U-Boot «Kursk» eingeschlossenen Marinesoldaten mit dem britischem Mini-U-Boot «LR5» ist nach Ansicht von Experten ein schwieriges Unterfangen.

Selbst wenn keine Komplikationen beim Einsatz des Mini-U-Boots auftreten, wird die Rettungsaktion nur sehr langsam vorangehen, schätzt das britische Verteidigungsministerium.

Das neun Meter lange und drei Meter breite Rettungs-U-Boot soll zunächst an der einzigen noch intakten Ausstiegsluke am Heck der «Kursk» festmachen. Dann soll es nach und nach die Überlebenden der 118 Seeleute an die Meeresoberfläche bringen. Drei britische und drei russische Marineangehörige steuern die «LR5».

Die Aktion kann jedoch nach britischen Angaben bis zu zwei Tage dauern, da die elektrisch betriebene «LR5» nur begrenzt einsetzbar ist: Das Mini-U-Boot kann maximal nur 16 Mann pro Transport aufnehmen, und ein Tauchgang dauert je nach Stärke der Unterwasserströmung drei bis vier Stunden.

Da die Batterien nach zehn Stunden im Mutterschiff «Normand Pioneer» neu aufgeladen werden müssen, kann die LR5 höchstens drei Tauchgänge nacheinander starten. Das Aufladen aber macht eine Pause von acht Stunden erforderlich.

Die Crew unter Leitung des 45-jährigen Tom Herold wird deshalb versuchen, die Einsatzdauer mit kurzem Aufladen nach jedem Tauchgang zu verlängern. Es gibt nach Angaben des Ministeriums zwar eine Ersatzbatterie. Das Auswechseln würde jedoch ebenfalls Stunden dauern. Bereits während der Vorbereitung der Rettungsaktion soll ein ferngesteuertes Kamera-U-Boot die Umgebung der Ausstiegsluke untersuchen. Das mit Greifarmen ausgestattete Gerät kann auch mögliche Hindernisse von dem Ausstieg entfernen.

An der «Kursk» drohen vor allem wegen der unvorhersagbaren Strömungen weitere Unwägbarkeiten. Russische Behörden berichteten, am Meeresboden sei die Strömung 2,5 Knoten stark. Die «LR5» kann jedoch eigentlich nur bei bis zu 1,5 Knoten erfolgreich arbeiten, bei Andockmanövern darf die Strömung sogar nur bei einem Knoten liegen.

Hilfestellung sollen zwölf Tiefseetaucher geben, die möglicherweise mit Drähten das Andocken erleichtern sollen. Die britischen und norwegischen Taucher arbeiten normalerweise als Unterwasser-Ingenieure für Öl- und Gasförderfirmen.

Sollte das Manöver gelingen, ist der Weg in den Innenraum der «Kursk» frei. An Notluken vergleichbaren Typs übte die Besatzung der «LR5» bereits in den vergangenen Jahren mit polnischen U- Booten.

Die Retter erwartet im Innern der «Kursk» absolute Dunkelheit, Kälte, fauliger Geruch und möglicherweise viele Tote. Nur Überlebende sollen dann an die Oberfläche transportiert werden. Tote Seeleute werden nach russischer Marinetradition an Bord gelassen.

Putin verteidigt sich
Russlands Präsident Putin hat das tagelange Zögern bei der Annahme westlicher Hilfe für das verunglückte Atom-U-Boot «Kursk» verteidigt. Verteidigungsminister Sergejew und Marinechef Kurojedow hätten ihm versichert, dass die russische Seite über alle Mittel für Rettungsarbeiten verfüge, sagte Putin. Russland hatte erst vier Tage nach dem Unglück in der Barentsee die westlichen Hilfsangebote angenommen.

Bisher blieben alle Rettungsversuche erfolglos. Morgen soll ein britisches Rettungs-U-Boot an der Unglücksstelle eintreffen.

(sda)

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