Schweizerinnen holen auf:

Rhythmische Gymnastik: Nadia Lutz so gut wie noch nie

publiziert: Samstag, 16. Jun 2001 / 22:52 Uhr

Genf - Noch nie haben Schweizerinnen an einer internationalen Meisterschaft in der Rhythmischen Gymnastik so gut abgeschnitten wie an den 17. Europameisterschaften in Genf. Nadia Lutz schloss näher zur Weltspitze auf. Das Team erreichte den 8. Rang.

Dominiert werden die Titelkämpfe von den Russinnen, die möglicherweise alle acht Titel gewinnen werden.

Dank ihrer hohen Note (25,85) mit den Keulen am Freitag, gleichbedeutend mit der ersten Finalqualifikation eines Schweizer Teams überhaupt, erreichten die Eliteturnerinnen mit dem achten Platz in der Gesamtwertung die bisher beste internationale Klassierung an Welt- und Europameisterschaften.

Als Elfte bei der Übung mit drei Seilen und zwei Bällen verpassten die Schweizerinnen einen zweiten Finalplatz auch punktemässig deutlich. Selbst ohne einen groben Fangfehler kurz vor Schluss der Übung wäre eine Qualifikation nicht möglich gewesen. Interessant, dass insgesamt Fehler vor allem mit den Bällen, weniger mit den Seilen begangen wurden.

Die Schweizer Juniorinnen (fünf Seile) steigerten sich mit der gleichen Übung wie am Freitag leistungsmässig deutlich und verloren bei weit härterer Taxation weniger Punkte gegenüber der ersten Übung als die meisten anderen Teams. Sie überholten Italien, wurden aber von Ungarn mit 0,05 Punkten knapp übertroffen. Zum insgeheim erhofften und angestrebten Finalplatz fehlten schliesslich nur 0,25 Punkte. In der Endabrechnung belegen sie den zehnten Platz von 23 Teams.

Nadia Lutz wird immer besser

Nadia Lutz, an der EM 2000 in Saragossa 30. im Vierkampf und als Schweizerin dank einer "Wild card" startberechtigt, hatte gegen die 16 Besten des letzten Jahres erwartungsgemäss einen schweren Stand. Immerhin hat die 17-jährige Tessinerin bewiesen, dass sie den Rückstand auf die Weltspitze verkleinert hat. Um weiter nach vorne zu kommen, muss sie sowohl den technischen als auch den künstlerischen Wert ihrer Übungen steigern.

Klar überlegen waren im Einzel die beiden Russinnen Alina Kabajewa und Irina Tschaschina, die je eine Gold- und eine Silbermedaille gewannen.

Am Sonntag nachmittag folgen zum Abschluss der EM die Finals der Gruppen (Seniorinnen Keulen mit der Schweiz und Seil/Ball, Juniorinnen Seil) sowie im Einzel die Übungen Ball und Keulen.

(ba/sda)

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