Richterstreik legt Italiens Justizsystem lahm

publiziert: Dienstag, 25. Mai 2004 / 11:20 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 25. Mai 2004 / 11:39 Uhr

Rom - In Italien hat ein dreitägiger Streik der italienischen Richter und Staatsanwälte begonnen. Der Protest richtet sich gegen die umstrittenen Reformpläne der Regierung Berlusconi für die Justiz.

80 Prozent der Richter und Staatsanwälte beteiligten sich am Streik.
80 Prozent der Richter und Staatsanwälte beteiligten sich am Streik.
Nach Angaben von Italiens Nationalem Richterverband (ANM) schlossen sich 80 Prozent der italienischen Richter und Staatsanwälte dem Protest an.

Laut ANM zielen die Reformpläne der Regierung Berlusconi eindeutig darauf ab, die Rechtsprechung unter den Einfluss der jeweiligen politischen Mehrheit zu stellen. Die Unabhängigkeit der Richter werde stark beschnitten, da die Justizreform eine deutliche Kontrolle der Staatsanwälte durch die parlamentarische Mehrheit vorsehe.

Kernpunkt der Änderungen

Kernpunkt von Berlusconis Justizreform, die in den vergangenen Tagen vom Senat verabschiedet wurde und nun von der Abgeordnetenkammer gebilligt werden muss, ist die strikte Trennung der Berufskarrieren von Staatsanwälten und Untersuchungsrichtern auf der einen Seite und Richtern auf der anderen.

Dies bedeutet, dass Staatsanwälte und Richter nicht mehr wie bisher üblich zwischen den verschiedenen Funktionen wechseln können.

Die Richter plädieren unter anderem für Massnahmen zur Modernisierung des veralterten und ineffizienten Justizsystems. Sie drängten auf Reformen, um die zahlreichen anhängigen Prozesse in Italien beschleunigt abwickeln zu können.

Tiefgreifende Reformen gefordert

Die Richter beschuldigen die Regierungskoalition, seit Beginn der Legislaturperiode Gesetze zu verabschieden, von denen Ministerpräsident Silvio Berlusconi profitiert, ohne jedoch an ein einheitliches Projekt zur Erneuerung des Justizsystems zu denken.

Nach über der Hälfte der Legislaturperiode habe die Regierung die versprochenen, dringend notwendigen Massnahmen zur Reform des italienischen Justizsystems noch immer nicht ergriffen, hiess es in einer Erklärung des Richterverbands. Zahllose diese Woche geplante Prozesse mussten vertagt werden.

(fest/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um später wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Peppr, einst ein heisses Thema unter Technikbegeisterten, ist ein Beispiel für diesen Trend. Was zeichnete Peppr also aus, und welche Herausforderungen führten zu seinem Niedergang? mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 2°C 6°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 0°C 3°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wolkig, wenig Schnee
Bern 1°C 5°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen Schneeregenschauer
Luzern 1°C 5°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 10°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Lugano 6°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten