Durch die Investition von über 140 Millionen Mark baut der Standort seine bedeutende Rolle in der Forschung und Entwicklung innerhalb des Konzerns aus. Das für den Standort charakteristische Merkmal, Forschung, Entwicklung und Produktion für beide Divisionen zu betreiben, wird damit weiter unterstrichen.
Im Beisein des Bayerischen Ministerpräsidenten, Dr. Edmund Stoiber, eröffnen Dr. Franz B. Humer, Präsident des Verwaltungsrates und CEO des Konzerns, Prof. Jonathan Knowles, Forschungsleiter und Mitglied der Konzernleitung sowie Dr. Jürgen Schwiezer, Vorsitzender der Geschäftsführung der deutschen Niederlassung Roche Diagnostics GmbH den Neubau.
Die beiden Gebäudekomplexe mit einer Gesamtfläche von über 28 000 Quadratmetern sind durch eine Kommunikationszone verbunden, die den Gedankenaustausch der Forscher aus verschiedenen Disziplinen fördern soll. Die Hauptgebäude sind zudem von den bereits bestehenden Forschungsbauten über Verbindungsbrücken erreichbar. Damit sind ideale Rahmenbedingungen für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der Forschungs- und Entwicklungseinheiten der Divisionen Pharma und Diagnostics geschaffen.
Die Hauptaktivitäten im neuen Gebäude umfassen die Krebsforschung, die Forschung und Entwicklung für die allgemeine Labordiagnostik, Forschungen im Bereich der Molekularen Diagnostik und verschiedene Ansätze zur Erforschung und Umsetzung des Roche Konzepts der Integrierten Gesundheitslösungen.
Krebsforschung
Im Rahmen der Krebsforschung (Onkologie) stehen Therapieansätze zur Bekämpfung von Tumorzellen bzw. zur Eindämmung des Tumorwachstums im Vordergrund. Ein weiterer Forschungsansatz der Onkologie zielt auf die Verhinderung der Metastasenbildung.
Forschung im Diagnostikbereich
Neben den onkologischen Forschungszielen in der Labordiagnostik geht es in der Diagno-stikaforschung um die Herstellung von diagnostischen Instrumenten, die bei der Untersuchung von Blut-, Urin- oder Serumproben der Patienten in Routinelabors zum Einsatz kommen. Penzberg liefert Forschungs- und Entwicklungsergebnisse, die in die Produktion dieser so genannten Testsysteme und der dazugehörigen Reagenzien einfliessen.
Die Forschung auf dem Gebiet der Molekularen Diagnostik konzentriert sich auf die Entwicklung hoch empfindlicher Nachweissysteme. Diese erlauben die Bestimmung von krankheitsverursachenden Viren durch das Aufspüren geringster Mengen des viralen Erbmaterials in einer Patientenprobe oder auch in Blutkonserven.
Erkenntnisse aus der Krebsforschung, der Labor- und Molekularen Diagnostik sollen künftig für die Entwicklung von massgeschneiderten Diagnose- und Therapiekonzepten verwendet werden. Diagnostische Tests spielen bereits heute eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung jener Patienten, die von der Wirksamkeit spezifischer Therapien profitieren, wie im Fall der Brustkrebsbehandlung mit Herceptin, das gezielt bei jenen Patientinnen wirkt, bei denen der sogenannte HER-2 Rezeptor vermehrt vorkommt.
Mit der Fertigstellung des Forschungsneubaus hat Roche einen weiteren Meilenstein bei der Entwicklung neuer Arzneimittel und Diagnostika für die Medizin von morgen erreicht. Durch die enge Verknüpfung von Diagnostik und Therapie wird eine noch wirksamere Medizin vorangetrieben, die zu einer gezielten, individuellen Versorgung der Patienten, einer verbesserten Lebensqualität und einer Kostendämpfung im Gesundheitswesen beitragen wird.
(bb/news.ch)