Roger Federer im Halbfinal

Gegen Fabrice Santoro verlief die Partie ähnlich wie Roger Federers vorangegangenen Spiele gegen Hicham Arazi, Robin Söderling oder Max Mirnyi. Federer setzte sich durch, weil er die "big points", die entscheidenden Ballwechsel gewann.

Santoro spielte indes bedeutend stärker als beim letzten Meeting im Davis-Cup 2003, bei dem er in Toulouse von Federer gedemütigt worden war (1:6, 0:6, 2:6). Diesmal legte der Franzose wieder die Fighterqualitäten, für die er bekannt und gefürchtet ist, in die Waagschale. Santoro besass bei 2:2 eine Chance auf das erste Break im Spiel, holte im ersten Satz einen 2:5-Rückstand auf, wehrte drei Satzbälle und elf Breakmöglichkeiten ab.

Weil er derart viele Breakchancen ausliess, zeigte Federer erstmals Emotionen und während des 97-minütigen Spiels leichte Anzeichen von Verärgerung. Am Ende sprach er dennoch von einem "guten Spiel". Federer gelangen bei bloss 27 Eigenfehlern 47 Gewinnschläge; 31 (!) alleine im ersten Satz. Federer: "Ich bin schwer zufrieden. Ich gewinne meine Spiele in zwei Sätzen - was kann ich mehr verlangen..."

Im Halbfinal trifft Federer auf den 29-jährigen "lucky loser" Thomas Johansson (Sd), der vor fünf Jahren in Kanada und vor zweieinhalb Jahren das Australian Open gewann und nach diversen Verletzungspausen in der Weltrangliste wieder aufwärts klettert.

Roddick auf Finalkurs

In der unteren Tableauhälfte wird Andy Roddick ebenso haushoch für den Finaleinzug favorisiert wie oben Federer. Die übrigen Mitfavoriten sind spätestens in den Achtelfinals alle gescheitert: Lleyton Hewitt (ATP 10) scheiterte an Santoro (6:2, 3:6, 4:6), Carlos Moya an Nicolas Kiefer (4:6, 6:2, 4:6), und Gustavo Kuerten vergab gegen den tschechischen Qualifikanten Jan Herdych einen Matchball und verlor 7:5, 6:7 (6:8), 4:6.

(bert/Si)