Roger Federer steht im Achtelfinal von Key Biscayne

Federer hatte gegen den Sandplatzspezialisten, der im letzten Jahr das Masters-Series-Turnier von Hamburg gewonnen hatte, von Beginn weg Vorteile. Das entscheidende Break im ersten Durchgang gelang ihm aber erst mit der sechsten Chance und war gleich bedeutend mit dem 6:4. Im zweiten Satz schaffte er einen weiteren Servicedurchbruch zum 2:0. Anschliessend wehrte er den einzigen Breakball des Gegners ab, ehe sich der Widerstand von Portas praktisch nur noch in Unmutsäusserungen kundtat. "Ich musste in dieser Phase einfach konstant und solid spielen und das ist mir gelungen", war Federer nach dem zweiten Sieg im zweiten Duell gegen Portas (nach dem Rasenturnier in Halle 2001) zufrieden.

Eine Schrecksekunde erlebte Federer zu Beginn des fünften Games. Im Versuch, einen Halbvolley anzubringen, stürzte er, schnitt sich am Daumen und musste sich vom Physiotherapeuten pflegen lassen. "Ich wollte einfach, dass es mit dem Blut keine Sauerei gibt. Nein, es tat schon weh, und ich wollte nichts riskieren. Es war aber nicht schlimm", konnte Federer das Malheur lachend abtun. Obwohl es nach der Baisse im Anschluss an den Daviscup wieder aufwärtsgeht, ist er mit seinem Spiel noch nicht ganz zufrieden: "Mit der Vorhand mache ich noch zu viele Fehler und die Backhand ist auch nicht immer optimal. Aber so lange ich gewinne ..."

Bald mit neuem Racket

Auf Key Biscayne spielt Federer noch mit seinem angestammten Arbeitsgerät. Vor oder nach Monte Carlo wird er dann aber definitiv ein neues Modell testen, an dem seine Racketfirma 'Wilson' nun lange gefeilt hat. Es wird eine um fünf Prozent grössere Schlagfläche aufweisen und soll die vielen Rahmenbälle reduzieren. "Ich freue mich darauf", steht Federer der für jeden Tennisprofi diffizilsten Modifikation positiv entgegen.

Ferrero, Kafelnikow und Grosjean out

In der unteren Tablauhälfte der Männer purzelten am Sonntagabend gleich alle höchstklassierten Gesetzten. Juan Carlos Ferrero, die Nummer 2, unterlag dem Rumänen Adrian Voinea (ATP 76) in drei Sätzen. Der als Nummer 3 gesetzte Wahl-Aargauer Jewgeni Kafelnikow zementierte seine Abneigung gegen Nordamerika durch ein 4:6, 6:7 gegen den ehemaligen Weltranglisten-Ersten Marcelo Rios (ATP 33). Und für den Masters-Finalisten Sébastien Grosjean, die Turniernummer 7, war Ivo Heubergers Bezwinger Gaston Gaudio (ATP 56) zu stark.

Capriati und Safin mit Glück

Nur wenig hätte gefehlt und Jennifer Capriati hätte sich schon ab Sonntag voll und ganz auf das Fahren ihres neuen Ferrari, den sie vor Turnierbeginn von Sponsoren bekommen hatte, konzentrieren können. Die Weltranglisten-Erste, die bereits im letzten Frühling im Werk in Maranello einen der edlen Flitzer erhalten hatte, wurde von Anastasia Myskina (Russ), der Weltnummer 36, phasenweise überpowert und konnte sich in einer starken Partie nur äusserst knapp 3:6, 7:5, 6:2 durchsetzen. Myskina hatte im zweiten Satz bei 5:4 sogar zum Match serviert, was aber nicht nur wegen der Nervosität kein Vorteil war: Capriati breakte die Russin zehnmal.

Mehr Glück hatte ein anderer Russe: Marat Safin setzte sich nach fast zweieinhalb Stunden im Tiebreak des Entscheidungssatzes mit 7:3 gegen den peruanischen Qualifikanten Luis Horna (ATP 136) durch. Er könnte nun auf Pete Sampras treffen.

(sk/sda)