Roger Kluges Flucht im Nachthemd aus dem Spital

Somit hatten sich die beiden vor der Finalnacht führenden Teams mit Vorjahressieger Kenny de Ketele und sein belgischer Landsmann Jasper du Buyst sowie der Schweizer Silvan Dillier mit dem Belgier Iljo Keisse nur noch gegen drei Teams ernsthaft zu wehren, darunter auch das überraschende Schweizer Nachwuchsteam mit Stefan Küng und Théry Schir.

Die ursprünglichen Favoriten Franco Marvulli/Tristan Marguet waren wegen der gesundheitlichen Probleme des Ende Winter zurücktretenden Marvulli (26) schon früh aus der Entscheidung gefallen.

Zwei Sturzopfer ausgeschieden

In der Nacht auf Samstag kam es in der abschliessenden Américaine zu mehreren Stürzen: Jan Keller musste mit einer Bahre aus der Halle getragen werden und konnte gestern morgen das Spital in Uster wieder verlassen. Dort musste ihm ein mehrer Zentimeter grosser Holzsplitter aus dem Gesäss entfernt werden. Trotz Schmerzen liess er es sich nicht nehmen, auch in der letzten Nacht auf den Sattel zu steigen.

Allerdings nicht mehr mit seinem Partner Cyrille Thièry, der sich am Freitag vor Übelkeit und Überbelastung mehrfach übergeben hatte. Keller beendete die Sixday-Nights an der Seite von Leif Lampater, der seinen Partner Roger Kluge ebenfalls durch Sturz verloren hatte und sich somit um die Chance auf den Gesamtsieg beraubt sah.

Roger Kluge hats am schlimmsten erwischt: Schulterbänder gerissen und die Schleimbeutel am Ellbogen verletzt. Nach einer ersten Behandlung im Zürcher Waidspital "flüchtete" der Deutsche noch im Spital-Nachthemd und mit Gips am Ellbogen um vier Uhr morgens die Klinik und liess sich ins Hotel chauffieren. Danach trat Kluge, 2008 in Pekinge Silbermedaillengewinner im olympischen Punktefahren, die Heimreise nach Berlin an, wo er wohl nicht um eine Operation herumkommen wird.

(fest/Si)