Rudern: Auch Schweizer Männerboote im Hoffnungslauf

Diese zweite Chance bietet sich dem leichten Doppelzweier mit Silvan Aerni (Thun) und Tim Eichmann (Rorschach) sowie dem leichten Vierer-ohne mit Sébastien Scheidegger (Vésenaz), Frédéric Hanselmann (Lausanne), Mathias Binder (Zürich) und Stephan Steiner (Baden) am Mittwochvormittag. Dann gilt es gegen starke Konkurrenz, nicht schlechter als auf dem zweiten Platz abzuschliessen.

Am Sonntag hatte sich auch Pamela Weisshaupt im Leichtgewichts-Einer nicht für die Halbfinals qualifizieren können. Die Zürcherin bestreitet ihren Hoffnungslauf heute Dienstag.

Fünf Stunden Renn-Verzögerung

Der zweite Wettkampftag liess sich für die Schweizer Mini-Delegation denkbar schlecht an. Erst verunfallte Nationaltrainer Duncan Holland mit dem Velo und musste im Spital notfallmässig operiert werden. Danach mussten auch sämtliche Rennen wegen einem heftigen Gewitter um fünf Stunden in den Nachmittag hinein verschoben werden.

Die verpassten Halbfinalplätze der beiden Schweizer Boote waren jedoch nicht auf diese aussergewöhnlichen Vorfälle zurückzuführen. Beide Crews reagierten routiniert darauf und brachten die von ihnen erwarteten Leistungen. Mehr wäre gegen die starke Konkurrenz gar nicht möglich gewesen. Aerni/Eichmann hatten gegen Weltmeister Italien und den WM-Fünften Japan anzutreten. Diese beiden Boote zogen auch sofort davon und wurden von den übrigen Teams kaum gefordert. 13,89 Sekunden betrug schliesslich Italiens Vorsprung auf die viertplatzierte Schweiz.

Im Hoffnungslauf treffen Aerni/Eichmann am Mittwoch auf Russland, Spanien, Tunesien und die USA. "Unser wichtigstes Rennen an dieser WM," sagen die beiden übereinstimmend. Die Russen sind zu favorisieren, waren sie doch im Vorlauf rund 12 Sekunden schneller als die Schweizer. Spanien und die USA aber liegen zeitlich in Reichweite. Tunesien fällt in diesem Feld klar ab.

Ebenfalls auf Platz vier landete der leichte Vierer-ohne. Der WM-Fünfte Kanada, Frankreich mit Olympiasieger Jean-Christophe Bette und die Engländer waren deutlich schneller als das Schweizer Boot, das nach 500 Metern noch auf Platz drei gelegen hatte. Schliesslich resultierte ein Rückstand von 9 Sekunden auf die Kanadier.

In die Hoffnungsläufe verwiesen wurde überraschend auch Weltmeister Österreich, der nun am Mittwoch direkt auf die Schweiz trifft. Der Nachbar dürfte ausser Reichweite der Schweizer liegen. Um Platz zwei zeichnet sich ein Zweikampf mit den Amerikanern ab, die in ihrem Vorlauf Dritte wurden und 1,7 Sekunden langsamer waren als das Schweizer Boot. "Wir müssen irgendwo noch zwei Sekunden herausholen, sonst reicht es nicht für die Halbfinals", sagt Mathias Binder, der Weltmeister von 1997 im leichten Zweier-ohne.

Überraschende Achter-Rennen

Teilweise saftige Überraschungen setzte es in den Achter-Vorläufen ab. Weltmeister Rumänien wurde hinter den USA, Australien und Grossbritannien mit 8 Sekunden Rückstand ebenso nur Vierter wie der WM-Zweite Kroatien hinter Kanada, Italien und Deutschland im anderen Vorlauf. Während die beiden nordamerikanischen Crews dank ihren Siegen bereits den A-Final erreicht haben, kommt es in den Hoffnungsläufen am Mittwoch zu packenden Abnützungskämpfen der übrigen Titelanwärter.

(mk/sda)