Rüffel für Blochers Alleingang in Ankara

publiziert: Montag, 30. Okt 2006 / 15:44 Uhr / aktualisiert: Montag, 30. Okt 2006 / 18:30 Uhr

Bern - Meinungsäusserungen von Bundesratsmitgliedern im Ausland sollten vorgängig im Kollegium abgesprochen werden. Die Aussenpolitische Kommission (APK) des Ständerates kritisiert damit Blochers Auftritt in Ankara.

Christoph Blocher sollte sich in Zukunft mit den übrigen Bundesratsmitgliedern absprechen.
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Der Justiz- und Polizeiminister hatte an seinem offiziellen Besuch der Türkei Anfang Oktober in Ankara sein Unbehagen über die schweizerische Antirassismus-Strafnorm ausgedrückt. Für ihn steht diese Strafnorm in Konflikt mit der Meinungsäusserungsfreiheit. Sie sollte deshalb überprüft werden.

Über den Auftritt von Bundesrat Blocher und ihren Zusammenhang mit der Armenierfrage seien die Meinungen in der APK geteilt, teilten die Parlamentsdienste mit. Einige Kommissionsmitglieder kritisierten die Aussagen Blochers in dessen Beisein als «inopportun», andere stuften sie als «unbedenklich» ein.

Absprache mit dem übrigen Bundesrat

Einig war sich die APK, dass Auftritte von Bundesratsmitgliedern im Ausland «aus einem Guss» kommen und somit vorgängig im Kollegium abgesprochen werden müssten. Gleichzeitig begrüsst sie, dass der Besuch Blochers zu einer Verbesserung der Beziehungen zwischen der Schweiz und der Türkei beigetragen hat.

Die Türkei hatte vor drei Jahren einen Besuch von Aussenministerin Micheline Calmy-Rey annulliert, weil das Parlament die Massaker an Armeniern 1915 indirekt als Völkermord qualifiziert hatte.

Der Bundesrat hatte bedauert, dass Blocher die Diskussion in Ankara lancierte. Eine ersatzlose Streichung der Antirassismus-Strafnorm, welche auch die Leugnung von Genoziden unter Strafe stellt, komme nicht in Frage. Anderseits sei es legitim, wenn Blocher über Verbesserungen nachdenke.

(fest/sda)

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