Moskau lädt syrische Opposition zu Dialog

Russland erhöht Druck auf Assad

publiziert: Freitag, 28. Dez 2012 / 09:44 Uhr / aktualisiert: Freitag, 28. Dez 2012 / 22:01 Uhr
Der Aussenminister Sergej Lawrow hat das syrische Oppositionsbündnis nach Russland eingeladen.
Der Aussenminister Sergej Lawrow hat das syrische Oppositionsbündnis nach Russland eingeladen.

Moskau - Der treue Syrien-Verbündete Russland erhöht den Druck auf Damaskus und drängt die Regierung zum Dialog mit der Opposition. Moskau lud den Chef des wichtigsten syrischen Oppositionsbündnisses, Ahmed Moas al-Chatib, zu Gesprächen ein.

12 Meldungen im Zusammenhang
Russland sei bereit zu einem Treffen mit al-Chatib, sagte Aussenminister Sergej Lawrow am Freitag in Moskau. Bisher hatte Russland westliche Länder kritisiert, welche die Nationalkoalition als legitime Vertretung des syrischen Volks anerkannten.

Das Gespräch könne in Moskau oder auch im Ausland stattfinden, berichtete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf Vize-Aussenminister Michail Bogdanow.

Die Nationalkoalition lehnte die russische Einladung für Gespräche in Moskau ab. In einem Interview mit dem TV-Sender Al-Dschasira sagte al-Chatib, er schliesse eine solche Reise aus.

"Wir könnten uns in einem arabischen Land treffen, wenn es eine klare Agenda gibt", ergänzte er. Zudem forderte er eine Entschuldigung Russlands für die Unterstützung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.

Aufruf zum Dialog

Der russische Aussenminister Lawrow forderte seinerseits die syrische Regierung auf, sich um eine politische Lösung des Konflikts zu bemühen. Die syrische Führung müsse konkret sagen, inwieweit sie zu einem Dialog mit der Opposition bereit sei. Dies habe er auch am Donnerstag Syriens stellvertretendem Aussenminister Faisal Mekdad gesagt, erklärte Lawrow.

Russland ist einer der wenigen verbliebenen Verbündeten der syrischen Führung unter Präsident Assad und hat bislang nicht dessen Rücktritt gefordert. Diese Haltung bekräftigte Lawrow.

Es sei noch immer das syrische Volk, das entscheiden müsse. Es stehe der internationalen Gemeinschaft nicht zu, eine der Seiten zur Gewalt zu drängen. Ähnlich hatte sich Präsident Wladimir Putin vor rund einer Woche geäussert.

In den vergangenen Tagen verstärkte Moskau seine Bemühungen um eine diplomatische Lösung. In Moskau wird am Samstag der Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi erwartet. Brahimi hatte am Donnerstag ähnlich wie bereits sein Vorgänger Kofi Annan die Einsetzung einer Übergangsregierung gefordert.

Implosionsprozess des Assad-Regimes

Das deutsche Aussenministerium sieht einen "Implosionsprozess des Assad-Regimes", der sich fortsetze und beschleunige. Es scheine, als ob sich das "Regime von innen aushöhlt", sagte ein Sprecher in Berlin.

Vor kurzem war etwa der Chef der syrischen Militärpolizei desertiert und hatte sich ins Ausland abgesetzt. Am Freitag verliessen nach türkischen Angaben zwei weitere Generäle das Land, nachdem bereits Dutzende hochrangige Offiziere Assad den Rücken gekehrt haben.

In Syrien nahm die Luftwaffe am Freitag nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte Gegenden in der Provinz Damaskus unter Beschuss, nachdem sich die Armee zuvor aus mehreren Vororten der Hauptstadt hatte zurückziehen müssen.

In der Nacht gab es zudem schwere Kämpfe in mehreren Bezirken von Damaskus, wie die der Opposition nahestehende Organisation berichtete. Gefechte und Angriffe meldete die Beobachtungsstelle auch aus anderen Teilen des Landes.

Am Donnerstag waren landesweit mindestens 142 Menschen getötet worden. Seit Beginn des blutigen Konflikts im März 2011 starben Schätzungen zufolge mehr als 45'000 Menschen. Die Angaben der Beobachtungsstelle, die sich auf ein breites Netz an Aktivisten und Rettungskräften vor Ort stützt, sind aber kaum überprüfbar.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Moskau/Damaskus - Russland und ... mehr lesen
Russland's Aussenminister Sergej Lawrow.
Lakhdar Brahimi wendet sich immer mehr von Assad ab.
Kairo - Der Syrien-Sondergesandte ... mehr lesen
Washington - Ägyptens Präsident Mohammed Mursi hat sich überzeugt gezeigt, ... mehr lesen
Der ägyptische Präsident sieht ein baldiges Ende des syrischen Machthabers Assad.
Syriens Präsident Baschar al-Assad
Istanbul/Damaskus - Der wegen der ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Die Belagerung der letzten von den Rebellen gehaltenen Stadtvierteln durch die Armee hat zu einer schweren humanitären Krise in Homs geführt.
Beirut - Die syrischen Streitkräfte ... mehr lesen
Beirut - Eine politische Lösung des ... mehr lesen
Lakhdar Brahimi hebt den Mahnfinger.
Mehr als 540'000 Syrier sind in Nachbarländer geflüchtet.
Beirut - Unter dem Vorsitz von ... mehr lesen
Damaskus - Syrische Rebellen bringen die Truppen von Präsident Baschar al-Assad weiter in Bedrängnis. Nach Angaben von Aktivisten vertrieben oppositionelle Kämpfer die Regimesoldaten am Dienstag von einem strategisch wichtigen Stützpunkt an der türkischen Grenze. mehr lesen 
Putin will nicht «um jeden Preis» an Assad festhalten
Genf - Russlands Präsident Wladimir ... mehr lesen
Moskau - Nun glaubt auch Russland ... mehr lesen
Baschar al-Assad verliert immer mehr die Kontrolle über Syrien.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 7°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten