Gespräche mit den USA
Russland soll Jagdflugzeuge nach Syrien verlegt haben
publiziert: Samstag, 19. Sep 2015 / 09:22 Uhr / aktualisiert: Samstag, 19. Sep 2015 / 14:52 Uhr
Washington - Russland verstärkt offensichtlich seine militärische Präsenz in Syrien. Das Land verlegte laut Medienberichten aus den USA vier Jagdflugzeuge vom Typ Sukhoi Su-27 in die Küstenstadt Latakia.
Die Maschinen wurden wenige Stunden vor einem Telefonat von US-Verteidigungsminister Ashton Carter und seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu bemerkt, berichteten CNN und das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Pentagonvertreter am Freitag.
Das 50-minütige Gespräch war das erste der beiden in diesem Jahr. Zuvor waren in Latakia bereits russische Transportflugzeuge gelandet, die nach Angaben aus Moskau Hilfsgüter an Bord hatten.
In den vergangenen Wochen hatte Russland die Präsenz auf dem Luftwaffenstützpunkt massiv verstärkt, etwa durch die Verlegung von Kampfhelikoptern, Artilleriegeschützen und Unterkünften für bis zu 2000 Menschen.
Beobachter spekulieren, dass Russland die Flugzeuge zur Unterstützung des Regimes des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verlegt haben könnte. Moskau ist ein wichtiger Verbündeter Assads.
In Tartus, dem zweiten syrischen Mittelmeerhafen, gibt es eine Versorgungsstation für die russische Marine. Moskau hat bislang nur die Anwesenheit von Beratern und Militärexperten in Syrien eingeräumt. Die Entsendung von Soldaten in das Bürgerkriegsland schliesst Russland aber nicht aus.
Kerry schliesst Kooperation mit Russland nicht aus
US-Aussenminister John Kerry deutete derweil eine militärische Kooperation der USA mit Russland im Kampf gegen den Islamischen Staat in Syrien an. «Würden wir die Hilfe Russlands im Kampf gegen den IS willkommen heissen - ganz offenkundig», sagte Kerry am Samstag nach Gesprächen mit seinem britischen Amtskollegen Philip Hammond in London.
«Wir sprechen schon eine ganze Zeit lang darüber», fügte Kerry hinzu. Es bleibe jedoch zwischen beiden Ländern die Frage offen, wie die Zukunft von Assad aussehe.
Russland und der Iran gehören zu den letzten Verbündeten des Assad-Regimes. Russland geht davon aus, dass die reguläre syrische Armee für den Kampf gegen den Islamischen Staat unersetzlich ist und Assad das Land vor dem völligen Zerfall bewahrt. Für die USA ist Assad dagegen Teil des Problems und nicht der Lösung. Sie sehen für ihn keinen Platz im künftigen Syrien.
Hammond erklärte, die Situation in Syrien werde immer komplizierter. Grossbritannien halte sich weiter die Option offen, in Syrien wie bereits im Irak auch militärisch gegen den IS vorzugehen. Allerdings sei dies Teil eines grösseren und komplexeren Problems: «Der Migrationsdruck, die humanitäre Krise, genauso wie die Notwendigkeit, den IS zu besiegen», sagte Hammond.
Kerry hält sich gegenwärtig zu einem dreitägigen Besuch in Grossbritannien auf. Am Sonntag wird der US-Aussenminister in Berlin erwartet, wo er mit dem deutschen Aussenminister Frank-Walter Steinmeier zusammentreffen wird.
Das 50-minütige Gespräch war das erste der beiden in diesem Jahr. Zuvor waren in Latakia bereits russische Transportflugzeuge gelandet, die nach Angaben aus Moskau Hilfsgüter an Bord hatten.
In den vergangenen Wochen hatte Russland die Präsenz auf dem Luftwaffenstützpunkt massiv verstärkt, etwa durch die Verlegung von Kampfhelikoptern, Artilleriegeschützen und Unterkünften für bis zu 2000 Menschen.
Beobachter spekulieren, dass Russland die Flugzeuge zur Unterstützung des Regimes des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verlegt haben könnte. Moskau ist ein wichtiger Verbündeter Assads.
In Tartus, dem zweiten syrischen Mittelmeerhafen, gibt es eine Versorgungsstation für die russische Marine. Moskau hat bislang nur die Anwesenheit von Beratern und Militärexperten in Syrien eingeräumt. Die Entsendung von Soldaten in das Bürgerkriegsland schliesst Russland aber nicht aus.
Kerry schliesst Kooperation mit Russland nicht aus
US-Aussenminister John Kerry deutete derweil eine militärische Kooperation der USA mit Russland im Kampf gegen den Islamischen Staat in Syrien an. «Würden wir die Hilfe Russlands im Kampf gegen den IS willkommen heissen - ganz offenkundig», sagte Kerry am Samstag nach Gesprächen mit seinem britischen Amtskollegen Philip Hammond in London.
«Wir sprechen schon eine ganze Zeit lang darüber», fügte Kerry hinzu. Es bleibe jedoch zwischen beiden Ländern die Frage offen, wie die Zukunft von Assad aussehe.
Russland und der Iran gehören zu den letzten Verbündeten des Assad-Regimes. Russland geht davon aus, dass die reguläre syrische Armee für den Kampf gegen den Islamischen Staat unersetzlich ist und Assad das Land vor dem völligen Zerfall bewahrt. Für die USA ist Assad dagegen Teil des Problems und nicht der Lösung. Sie sehen für ihn keinen Platz im künftigen Syrien.
Hammond erklärte, die Situation in Syrien werde immer komplizierter. Grossbritannien halte sich weiter die Option offen, in Syrien wie bereits im Irak auch militärisch gegen den IS vorzugehen. Allerdings sei dies Teil eines grösseren und komplexeren Problems: «Der Migrationsdruck, die humanitäre Krise, genauso wie die Notwendigkeit, den IS zu besiegen», sagte Hammond.
Kerry hält sich gegenwärtig zu einem dreitägigen Besuch in Grossbritannien auf. Am Sonntag wird der US-Aussenminister in Berlin erwartet, wo er mit dem deutschen Aussenminister Frank-Walter Steinmeier zusammentreffen wird.
(bert/sda)
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