Ukraine-Krise

Russland und USA kritisieren sich gegenseitig

publiziert: Freitag, 25. Apr 2014 / 07:01 Uhr / aktualisiert: Freitag, 25. Apr 2014 / 12:00 Uhr
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow kritisiert den «unakzeptablen und anklagenden Ton» der USA. (Symbolbild)
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow kritisiert den «unakzeptablen und anklagenden Ton» der USA. (Symbolbild)

Kiew - Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat sich über den «unakzeptablen und anklagenden Ton» der USA in der Ukraine-Krise beschwert. Es gehe der EU und den USA nur darum, die Ukraine in ihren Einflussbereich zu ziehen, aber nicht um die Interessen der Menschen in dem Land.

8 Meldungen im Zusammenhang
Europäer und US-Amerikaner seien entschlossen, ihr "Revolutionsprojekt" in der Ex-Sowjetrepublik um jeden Preis zu Ende zu führen, sagte Lawrow am Freitag in Moskau. Die "Macht der US-Propaganda" ziele darauf ab, Russland und die prorussischen Proteste im Osten der Ukraine "in den Schmutz zu ziehen".

Die Proteste richteten sich gegen das "illegale Vorgehen" der Übergangsregierung in Kiew, welche die russische Sprache verbieten wolle und alle Russen und Russischsprachigen als "Feinde" bezeichne, "die getötet werden sollten".

Streit um Genfer Abkommen

Zuvor hatte US-Aussenminister John Kerry das Verhalten Russlands in der Ukraine-Krise als "Sabotage" gebrandmarkt und mit neuen Sanktionen gedroht. Moskau habe nicht "einen einzigen Schritt" zur Umsetzung der in der vergangenen Woche in Genf geschlossenen Ukraine-Vereinbarung gemacht, kritisierte Kerry.

Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk warf Russland sogar vor, einen "dritten Weltkrieg" anzetteln zu wollen. Das "aggressive" Vorgehen der russischen Armee in der Ukraine werde zu einem Konflikt auf europäischem Territorium führen, sagte er am Freitag bei einem Kabinettstreffen, das im Fernsehen übertragen wurde.

Russland droht mit UNO-Sicherheitsrat

Kerry und Lawrow hatten vor einer Woche zusammen mit dem ukrainischen Aussenminister Andrej Deschtschyzja und der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton in Genf ein Abkommen ausgehandelt, das die "Entwaffnung illegaler bewaffneter Gruppen" in der Ukraine sowie die Räumung besetzter Gebäude vorsieht.

Diese Vereinbarung wurde bisher nicht umgesetzt, stattdessen kam es in der Ostukraine in den vergangenen Tagen zu zunehmender Gewalt. Russland sei weiterhin bereit, zur Deeskalation der Lage beizutragen, betonte Lawrow weiter. Er sagte, dass bei den vor einer Woche in Genf vereinbarten Friedensbeschlüssen sich alle Seiten zu Schritten der Entspannung verpflichtet hätten.

Das bedeute auch die Entwaffnung des ultranationalistischen Rechten Sektors in der Ukraine, der die neue Machtführung in Kiew unterstützt. Im Falle weiterer Gewalt im Osten der Ukraine gegen die "Protestbewegung" werde Russland den UNO-Sicherheitsrat einschalten, sagte der russische UNO-Botschafter Witali Tschurkin dem Moskauer Staatsfernsehen am Freitag.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - Die USA werfen ... mehr lesen 1
US-Verteidigungsminister Chuck Hagel versuchte, mit seinem russischen Kollegen in Kontakt zu treten.(Archivbild)
Kiew - In der Ukraine-Krise haben ... mehr lesen 1
Nicht nur Bundeskanzlerin Angela Merkel erhöht den Druck auf Russland. (Archivbild)
Angespannte Lage an der Grenze zu Transnistrien. (Archivbild)
Kiew - In der Ukraine sind bei einer Explosion an einem Kontrollposten nahe Odessa am Schwarzen Meer sieben Menschen verletzt worden. Der Sprengsatz sei am frühen Morgen detoniert, sagte ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Tim Guldimann wirbt um Geduld bei der Umsetzung des Genfer Abkommens.
Kiew - Russland hat als Reaktion auf ... mehr lesen 14
US Vize-Präsident Joe Biden (l.) und der ukrainische Premierminister Arseni Jazenjuk.
Kiew - US-Vizepräsident Joe Biden ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, ... mehr lesen
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstossen. Zusätzlich wurde Meta aufgefordert, den Transfer von Daten unverzüglich zu beenden. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten