Streik bei SAir-Gesellschaften AOM, Air Liberté und Air Littoral

SAir-Chef Burgisser biss sich an französischen Fluglotsen die Zähne aus

publiziert: Freitag, 30. Jun 2000 / 17:19 Uhr / aktualisiert: Freitag, 30. Jun 2000 / 17:52 Uhr

Paris/Zürich - Dem SAir-Chef Philippe Bruggisser ist es offensichtlich nicht gelungen, die französischen Gewerkschaften zu beschwichtigen. Wegen eines Streiks mussten am Freitag zahlreiche Flüge der AOM, Air Littoral und Air Liberté gestrichen werden.

Auch am Samstag soll die Protestaktion bei den indirekt von der SAir kontrollierten französischen Fluggesellschafften weiter gehen.
Am Freitag strich Air Littoral wegen des Streiks alle 130 Flugverbindungen. Air Liberté konnte nur etwa 10 Prozent der Verbindgungen aufrecht erhalten. Ausnahmslos annulliert wurden Inlandflüge mit Start- oder Zielort Paris-Orly. Bei AOM verkehrten nur Mittelstrecken-Flüge sowie ein Flug nach Zürich.

Mit SAir unzufrieden
Die Gewerkschaften befürchten, dass mit der Zusammenlegung der drei französischen Fluggesellschaften durch die SAirGroup zwischen 1000 und 1500 Stellen gestrichen werden.
«Die Erklärungen, die Philippe Bruggisser am vergangen Mittwoch in Paris abgegeben hatte, haben uns nicht überzeugt. Im Gegenteil. Er sprach zwar lange über die Zusammenlegung von AOM, Air Littoral und Air Liberté, ist aber auf die konkreten Sorgen der betroffenen Angestellten nicht eingegangen.»
Dies erklärte der Generalsekretär der Gewerkschaft CFDT (Union fédérale des aériens), Hervé Alexandre, am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Die französischen Gewerkschaften CFDT, CGT und Force ouvrière hatten aus Protest gegen die geplanten Modalitäten der Zusammenlegung der drei Fluggesellschaften die 6000 Angestellten aufgerufen, am Freitag und Samstag die Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaften erhoffen sich damit die Aufnahme «wirklicher Verhandlungen.»

1000 bis 1500 Arbeitsplätze bedroht
«Wenn wir die Aktivitäten der drei Gesellschaften mit jenen der Swissair in Frankreich zusammenzählen, kommen wir auf zahlreiche Doppelspurigkeiten. Die SAirGroup wird zweifellos von Synergien profitieren wollen, zumal die Air-Outre-Mer, die Air Littoral und die Air Liberté nicht als Ertragsperlen bezeichnet werden können», sagte Alexandre weiter.
Der CFDT-Generalsekretär geht deshalb davon aus, dass 1000 bis 1500 Arbeitsplätze durch die SAir-Pläne direkt bedroht sind. «Dazu kommt, dass die vorgelegten Restrukturierungspläne alles andere als klar sind. So weiss man immer noch nicht, welche Rolle der Air Littoral innerhalb der neuen Gruppe zugedacht ist», fügte er hinzu.
Einen weiteren Grund zur Sorge sieht Alexandre in der Aufteilung der verschiedenen Aktivitäten (Flugbetrieb, Handel, Unterhalt, Catering usw.) in Profitcenter. «Was wird aus dem direkt betroffenen Personal? Wird es dem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt bleiben?», fragt sich der Gewerkschaftssekretär. Erster Warnschuss
Auf all diese Fragen hat der SAir-Chef in den Augen der französischen Gewerkschaften keine zufriedenstellende Antworten gefunden. Die Streikaktion soll am Samstag abgebrochen werden. Die Gewerkschaften bezeichnen die zweitätige Arbeitsniederlegung als einen «ersten Warnschuss».

Dreierfusion im Oktober
AOM, Air Littoral und Air Liberté sollen im kommenden Oktober fusioniert werden, um auf den Winterflugplan hin bereits über eine gemeinsame operationelle Struktur zu verfügen. Die neue Gruppe wird in Frankreich hinter der Air France zur Nummer Zwei der Branche.

(sda)

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