Der konsolidierte Umsatz der belgischen Fluggesellschaft, zu
49,5 Prozent im Besitz der SAir-Gruppe, ist 1999 um 3,5 Prozent auf
89,896 Mrd. Francs (3,6 Mrd. Fr.) gestiegen. Das Nettoergebnis
blieb indes negativ, wie die Sabena-Gruppe an der
Bilanzpressekonferenz vom Mittwoch in Brüssel bekanntgab.
Immer mehr Passagiere
Ohne ausserordentliche Restrukturierungskosten wäre das
Nettoergebnis mit 237 Mio. belgischer Francs (9,6 Mio. Fr.) im
positiven Bereich geblieben. Um 84,3 Prozent auf 597 Mio. belgische
Francs rückläufig war zudem das operationelle Ergebnis der Gruppe.
Der Umsatzzuwachs geht laut Sabena auf steigende Passagierzahlen
und die übrige Geschäftsentwicklung zurück. Mit einem Anstieg der
Passagierzahlen um 13,9 Prozent auf 10,034 Mio. Fluggäste hat die
Sabena-Gruppe erstmals in ihrer Geschichte die Zehn-Millionen-
Grenze überschritten.
Hohe Investitionen, Konkurrenzkampf, gestiegene Kerosinpreise
und die Bewältigung des Jahreswechsels hätten das Wachstum aber
wieder wettgemacht, hielt die Geschäftsleitung fest. Vor allem ins
Gewicht fielen jedoch die Flottenerneuerung und den Aufbau des
Airline Management Partnership (AMP) mit Swissair verursacht.
AMP und Flottenerneuerung
Allein für das AMP-Projekt nahm Sabena 1999 eine
ausserordentliche Rückstellung von 800 Mio. Francs vor. Das Projekt
soll die kommerziellen Aktivitäten von Sabena und Swissair
zusammenführen.
Im Zuge der Flottenerneuerung nahm Sabena zudem 1999 elf neue
Airbus A320 in Betrieb; neun weitere Maschinen folgen 2000. Leicht
zurückgegangen ist im übrigen die Sitzauslastung, nämlich um 1,9
Prozentpunkte auf 65,6 Prozent.
Auch 2000 «sehr schwierig»
Auch 2000 werde ein «sehr schwieriges Jahr» werden, sagte Sabena-
Chef Paul Reutlinger. Er verwies dabei namentlich auf die
steigenden Treibstoffpreise und die anhaltenden Überkapazitäten
über dem Nordatlantik.
Sabena will dem unter anderem mit dem weiteren Vorantreiben des
AMP-Projekts begegnen, das laut Reutlinger «Modellcharakter für die
Zukunft» hat. Zudem sei «eine sehr strikte Kostenkontrolle»
weiterhin erforderlich.
(ba/sda)