SBB wirft Velofahrer aus dem Zug

Im vollen Intercity-Zug von Basel nach Interlaken waren nicht genug Velohaken vorhanden, so dass Radfahrer ihre Vehikel in die Gänge stellten.

Mit der Polizei gedroht

Bei der Einfahrt in Bern forderte die Zugbegleitung per Durchsage diese Velofahrer auf, den Zug zu verlassen, wie SBB-Sprecher Roman Marti bestätigte. Andernfalls, so hiess es in der Durchsage weiter, werde die Bahnpolizei beigezogen.

Diese traf erst ein, als der Zug mit achtminütiger Verspätung weitergefahren war. Ein Teil der betroffenen Velofahrer hatte die Anweisungen der SBB befolgt.

Die SBB bedauert den Vorfall und weiss, dass die Kapazitäten für Velos aus saisonalen und wetterabhängigen Gründen an wenigen Tagen im Jahr beschränkt sind, wie Marti ausführt. «Wir verstehen die Forderungen der Velofahrer, doch wir müssen die Sicherheit der Mitfahrenden höher gewichten.»

Fluchtwege müssen frei sein

Fluchtwege dürften nicht verstellt sein. Zudem können nicht befestigte Velos bei einer Notbremsung Reisende verletzen. Die SBB verweist deshalb auf ihrer Website auf die Transport-Einschränkungen.

Als Alternative kann man das Fahrrad als Gepäckstück versenden oder es mit abmontiertem Vorderrad in einer speziellen Tragtasche als Handgepäck kostenlos mitnehmen. Für zusätzliche Massnahmen seien der SBB Grenzen gesetzt.

(sl/sda)