SCB - New York Rangers und Victoria Cup in Bern

Die Exhibition am Dienstag ist lediglich eine Prestige-Angelegenheit und weist vor allem für die Rangers nur Testspiel-Charakter auf. Dennoch kommt dem Spiel eine spezielle Bedeutung zu. Noch nie zuvor hat sich ein NLA-Team mit einer Equipe aus der besten Liga der Welt gemessen. Vor einem Jahr hatte der HC Davos an einem Vorbereitungsturnier in Salzburg ein Duell gegen die Los Angeles Kings knapp verpasst.

Die New York Rangers, 1926 aus der Taufe gehoben und eines der sechs Gründungsteams der NHL, gehören zu den berühmtesten Eishockey-Mannschaften der Welt. Trotz seiner langen Geschichte gewann das Team, das seine Heimspiele im legendären Madison Square Garden austrägt, nur viermal den Stanley Cup.

Den letzten Titel holten die «Blueshirts» 1994. Der Meisterschütze damals hiess Mark Messier. Er war einer der Stars wie Wayne Gretzky, Pavel Bure, Mike Richter oder Jaromir Jagr, die in New York spielten. In den letzten 14 Jahren schauten für den Traditionsklub meist nur Mittelfeldränge heraus. Der bekannteste Name des aktuellen Teams ist der schwedische Torhüter und Olympiasieger Henrik Lundqvist.

Grosse Herausforderung

«Es ist eine gute Möglichkeit für unsere Spieler zu zeigen, wo sie im Vergleich mit den NHL-Stars stehen», sagte SCB-Trainer John van Boxmeer. «Es ist eine grosse Herausforderung für uns, denn wir repräsentieren auch die Schweiz und unsere Liga.» Aber sie wollten den Moment auch geniessen, so der Kanadier weiter. «Die Partie ist eine Erfahrung, die für viele von uns einmalig sein wird.»

Zwei Spieler des aktuellen SCB-Teams sind am «Broadway» keine Unbekannte: Christian Dubé und Philippe Furrer, die beide von den Rangers gedrafet wurden. Während Dubé zwischen 1996 und 1999 33 Spiele für den Klub absolvierte, kam Furrer nicht zuletzt wegen zahlreicher Verletzungen nicht über Besuche in Trainingscamps heraus. «Die Rangers und der SCB haben etwas gemeinsam: die Tradition», so Furrer. «Es sind beides legendäre Klubs.» Der Verteidiger hat die Hoffnung auf den Sprung in die NHL noch nicht aufgegeben und wird heute besonders motiviert sein.

Einen Hauch NHL schnupperte der SCB vor vier Jahren, als während des «Lockouts» eine Auswahl arbeitsloser NHL-Profis durch Europa tingelte und auch in Bern Halt machte. 6:7 verloren die Berner die Partie gegen die «Worldstars».

Und auch die New York Rangers sind nicht zum ersten Mal in der Schweiz. Vor 49 Jahren trugen sie in Genf und Zürich vier Partien gegen die Boston Bruins aus. Es war gleichzeitig das erste und letzte Mal, dass zwei NHL-Equipen in der Schweiz gastierten.

Neu lancierter Victoria Cup

Am neu lancierten Victoria Cup sollen künftig jedes Jahr der Sieger des Europacups gegen eine NHL-Franchise antreten. Das Ziel von René Fasel, das beste europäische Team gegen den Stanley-Cup-Sieger spielen zu lassen, klappte nicht.

Die New Yorker wurden von der NHL eher zufällig bestimmt. Für sie ist der Event in Bern die Generalprobe für die neue NHL-Saison, welche am Samstag zwischen den Rangers und Tampa Bay Lightning wie vor einem Jahr in Europa (Prag) beginnt.

Der zweifache Spengler-Cup-Gewinner Magnitogorsk qualifizierte sich als Sieger des European Champions Cups (ECC) für den prestigeträchtigen neuen Event. Der ECC in St. Petersburg fand im Januar zum letzten Mal statt und wird durch die Champions League ersetzt, die in einer Woche beginnt. Die Premiere des Victoria Cups lässt die alten Rivalitäten zwischen Russland und Nordamerika wieder aufleben. Letztmals hatten sich 1991 Teams aus Russland und der NHL duelliert.

Aus nationaler Sicht dürfte die Partie zwischen den Bernern und den New York Rangers wesentlich mehr Resonanz auslösen als der eigentliche Hauptevent, für den noch mehrere tausend Tickets erhältlich sind. Die Partie SCB - Rangers jedoch wird in der PostFinance-Arena vor vollen Rängen stattfinden.

Das Programm:
Bern. Victoria Cup. Dienstag, 30. September. 18.00 Uhr: Bern - New York Rangers (Exhibition).
Mittwoch, 1. Oktober. 17.00 Uhr: Legendenspiel Schweiz - Russland. 19.30 Uhr: New York Rangers - Metallurg Magnitogorsk.

(Von Sandro Mühlebach/Si)