Mobbing durch Universität Zürich?

SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli gerät unter Druck

publiziert: Sonntag, 16. Sep 2012 / 15:37 Uhr
Christoph Moergeli
Christoph Moergeli

Zürich - Der Druck auf Christoph Mörgeli hat sich über das Wochenende weiter verschärft. Seine Arbeitgeberin, die Universität Zürich, lässt die Leistung des Medizinhistorikers ausserordentlich beurteilen. Die SVP Kanton Zürich kritisiert die Universität. SVP-Präsident Toni Brunner spricht von Mobbing.

6 Meldungen im Zusammenhang
Die Medien berichteten auch am Wochenende weiter über die Querelen um den Zürcher Nationalrat, sogar von Mörgelis fristloser Kündigung war die Rede. Dies dementierte die Universität jedoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Bezüglich des Arbeitsverhältnisses mit Christoph Mörgeli sei nichts entschieden. Die ausserordentliche Leistungsbeurteilung, die seit November 2011 laufe, sei noch nicht abgeschlossen. Es lägen noch keine Ergebnisse vor, teilte die Universität am Sonntag mit.

Scharfe Kritik am Arbeitgeber des Zürcher Nationalrats Mörgelis Arbeitgeber übte Alfred Heer, Präsident der SVP Kanton Zürich. Mörgeli habe aus der Zeitung «Der Sonntag» erfahren müssen, dass die Universität Zürich ihm fristlos kündigen will.

Es mache den Eindruck, dass die Uni sämtliche arbeitsrechtlichen Bestimmungen nicht einhalte. Heer sprach gegenüber dem Zürcher Lokalsender Radio 24 von einem «Affront» und von einem «Armutszeugnis». Mörgeli selbst war für eine Stellungnahme am Sonntag nicht erreichbar.

Mörgeli soll gehen, sonst droht der Ausschluss

Auch die Fachkollegen gehen auf Distanz. Die Schweizerische Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften (SGGMN) hat Mörgeli zum Austritt aufgefordert.

Wenn er diesen Schritt nicht selbst tut, will die SGGMN Mörgeli auf der nächsten Mitgliederversammlung ausschliessen, wie Hans Konrad Schmutz, Präsident der SGGMN, Berichte der «SonntagsZeitung» und der «NZZ am Sonntag» bestätigte. Für einen Ausschluss braucht es eine Zweidrittelmehrheit.

Als Grund dafür, dass die SGGMN Mörgeli nicht mehr in ihren Reihen sehen möchte, gab Schmutz an, dass Mörgeli behauptet habe, bei der Ablehnung eines Manuskripts für die Fachzeitschrift «Gesnerus» hätten politische Überlegungen eine Rolle gespielt. Dies widerspreche jeder Wissenschaftlichkeit, sagte Schmutz gegenüber der sda.

Einen solchen Vorwurf könne man sich von einem Mitglied nicht gefallen lassen. Die Manuskripte für die Fachzeitschrift würden anonymisiert beurteilt. Bei der Entscheidung, ob ein Manuskript veröffentlicht wird, spielten ausschliesslich fachliche Kriterien eine Rolle, also ob eine Arbeit gut oder schlecht sei, sagte Schmutz.

(asu/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 2 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zürich - Christoph Mörgeli wird per sofort als Titularprofessor und Konservator des Medizinhistorischen Museums der Universität Zürich freigestellt. Das gab Universitätsrektor Andreas Fischer am Freitag vor den Medien bekannt. mehr lesen  25
Christoph Mörgeli bekommt weitere sechs Monate Zeit für Verbesserungen.
Zürich - In der Affäre um ... mehr lesen 2
Christoph Mörgeli heute im Parlament.
Bern - Der Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli hat sich am Montag zu den Querelen um seine Arbeit als Medizinhistoriker geäussert. Er sei «erstaunt über die Kritik», ... mehr lesen 2
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bern - Der Rücktritt von Bruno Zuppiger, das Burn-out von Natalie Rickli, die Kritik ... mehr lesen
SVP-Präsident Toni Brunner.
Dieses öffentliche Mobbing...
...hat sogar seine amüsanten Seiten:

Sein Museum mache einen veralteten Eindruck, hiess es in diesem externen "Bericht", der natürlich wieder einmal von einem Deutschen verfasst wurde.

Wie bitte? Ein "veraltetes" Museum?

Der war wirklich gut.

Der frühere Leiter des Medizinhistorischen Instituts war Mediziner. Und der kam zu anderen Resultaten.
Der heutige Leiter kennt die Medizin höchstens vom Dorfarzt. Wen die Uni damals geritten hatte, als sie den zu Mörgelis Vorgesetzten machten, bedarf wirklich keiner weiteren Erwägungen. Es ging von Anfang an um nichts anderes als darum, Mörgeli loszuwerden.

"Vorlesungen, die nicht stattfinden"...

Ich kann mich da an einen Hrn. Prof. A. Muschg an der ETH erinnern.... damals hat es den Tagi aber nicht interessiert.
Wer...
da denkt, das könnte doch ein rein zufälliges abgekartetes Anti-Mörgeli-Spiel sein, liegt natürlich völlig daneben. Die Mörgeli-Gegner und SVP-Basher sind ernsthafte aufrichtige Politiker, denen es allein um die richtige Politik geht!
Bei den Grünen zum Beispiel sieht das anders aus. Die kämpfen um jedes Zehntel Prozent beim Populus,... sozusagen: um ihr Leben.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im Gastgewerbe zu begegnen, wurde ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch gesunken. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Medien für die Demokratie hat das Parlament in der ausserordentlichen Session breit abgestützte Motionen überwiesen, um finanzielle Soforthilfe im Umfang von 57.5 Millionen Franken zu leisten. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 20. Mai 2020 zwei entsprechende Notverordnungen verabschiedet. mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, will ein überparteiliches Komitee aus den Reihen der SVP, CVP und EDU das Referendum ergreifen. mehr lesen   3
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 11°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Basel 4°C 11°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen freundlich
St. Gallen 1°C 8°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 1°C 10°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 3°C 11°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 2°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 4°C 15°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten