Saddam Hussein spricht zum irakischen Volk

publiziert: Montag, 24. Mrz 2003 / 09:49 Uhr / aktualisiert: Montag, 24. Mrz 2003 / 12:11 Uhr

Bagdad - In seiner erwartungsgemäss kämpferischen Rede hat Saddam Hussein im irakischen Fernsehen die Verluste der alliierten Streitkräfte hervorgehoben und sie als Beginn ihrer Niederlage beschrieben. Er kündigte einen schnellen Sieg des irakischen Volkes an.

Saddam Hussein. (Archiv)
Saddam Hussein. (Archiv)
Das "grosse Volk des Irak" werde den Sieg über "die Feinde Gottes und der Menschheit" davontragen. Saddam forderte die Iraker weiter auf, ihren Widerstand gegen die amerikanischen und britischen Soldaten fortzusetzen.

Saddam Hussein erschien wesentlich ruhiger in seiner mit Spannung erwarteten Rede an sein Volk von heute Morgen als noch in der Rede nach dem ersten Angriff bei Kriegsbeginn.

Keine Zweifel über Echtheit

Über die Echtheit von Saddams Person in dem Fernsehinterview wird es nach dieser Rede nur noch wenig Zweifel geben. In Armeeuniform gekleidet erschien er diesmal ohne die Brille, die er noch bei seiner ersten Rede getragen hatte, und er nahm auf Ereignisse direkt Stellung, die sich in den letzten 24 Stunden zugetragen hatten. Damit kann definitiv ausgeschlossen, dass die Rede lange im Vorfeld aufgenommen wurde.

Er sprach zu den Menschen der Stadt Basra und Umm Kasr, die mittlerweile von Bagdad abgeschnitten sind, und würdigte ihr heroisches Kämpfen. Er sprach aber auch zur ganzen arabischen Welt, indem er wiederholt den Jihad, den Heiligen Krieg, hervorhob.

Saddam schwor sein Volk und seine Truppen ein. Das Bombardement der Feinde würde weitergehen und würde heftiger werden, so der irakische Präsident. Man dürfe aber nicht aufgeben: "Die Verluste der Amerikaner und die ersten Gefangenen sind nur der Beginn unseres Sieges."

Aus Formulierungen wie "auch wenn sie die Wüste hinter sich gelassen haben, nach Bagdad werden sie nie kommen" lesen Experten heraus, dass die amerikanischen Angaben, sie befänden sich derzeit 150 Kilometer, korrekt sind.

Vergleicht man diese Rede mit den Reden aus dem Jahre 1991, so lässt sich feststellen, dass er wesentlich weniger in grossen Zügen spricht und viel mehr auf die tatsächlichen Ereignisse des Kriegs eingeht. Dies deuten amerikanische Experten als Hinweis darauf, dass die Situation für sein Regime sehr ernst geworden ist.

Bombardement in Mosul dauert an

Die Luftangriffe der US-geführten Streitkräfte auf die irakische Hauptstadt Bagdad und die Stadt Mosul im Norden dauern an, wie der arabische Fernsehsender El Dschasira berichtete. Vom britischen Luftwaffenstützpunkt Fairford starteten erneut Langstreckenbomber vom Typ B-52.

US-Truppen stiessen bei ihrem Vormarsch in der Nacht auf heftigen Widerstand. So meldete der britische Sender BBC Gefechte aus der Gegend um den schiitischen Wallfahrtsort Kerbala etwa 80 Kilometer südlich von Bagdad.

Auch in der Hafenstadt Umm Kasr und in der südirakischen Stadt Basra leisteten irakischen Einheiten Gegenwehr, hiess es. Im südirakischen Fao wurden die alliierten Soldaten in der Nacht nach Angaben von El Dschasira in Strassenkämpfe verwickelt.

Britische Soldaten sollen in der Nähe von Basra einen Bunker mit mehreren möglicherweise verbotenen Raketen und Sprengköpfen entdeckt haben. Bei einem Helikopterlandeplatz seien zwei russische Marschflugkörper sowie zahlreiche leichte und schwere Waffen entdeckt worden, berichtete ein Reporter.

Aufruf der Taliban an die muslimische Welt

Die Taliban haben wegen des Irak-Kriegs zu Anschlägen gegen die US-Truppen und ihre Verbündeten in Afghanistan aufgerufen. "Der Angriff auf den Irak ist eine Offensive gegen die Muslime in aller Welt", hiess es in einem E-Mail, das von der pakistanischen Zeitung "News" veröffentlicht wurde. Nach Angaben der Zeitung stammt der Text von Taliban-Sprecher Mohammed Mukhtar.

(bsk/news.ch)

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