Saddam Hussein wird als Kriegsgefangener behandelt

publiziert: Montag, 15. Dez 2003 / 13:27 Uhr

Washington - Der gefasste irakische Ex-Machthaber Saddam Hussein wird wie ein Kriegsgefangener gemäss der Genfer Konvention behandelt. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld äusserte sich entsprechend im US-Fernsehsender CBS.

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Saddam Hussein zeige sich in den ersten Vernehmungen nicht kooperativ, betonte Rumsfeld. Das weitere Schicksal Husseins werde in enger Abstimmung mit den Koalitionspartnern entschieden. Ob das Rote Kreuz Zugang zu ihm bekomme, müssten Juristen entscheiden.

Er versicherte gleichzeitig, Saddam Hussein werde professionell und human behandelt. Die Anwendung von Folter durch die US-Armee zur Erlangung von Informationen schloss Rumsfeld auf eine entsprechende Frage des Journalisten entrüstet aus.

Wie das US-Nachrichtenmagazin Time vorab berichtete, waren die Antworten des festgenommenen Ex-Machthabers voll von typischer Saddam-Rhetorik. Er habe den Besitz von Massenvernichtungswaffen vehement bestritten.

Die USA haben sich das ausgedacht, um einen Kriegsgrund zu haben, sagte er nach dem Bericht bei seinem Verhör in einer Isolationszelle auf dem Bagdader Flughafen. Auf die Frage, warum er die UNO-Waffeninspektoren bei ihrer Arbeit behindert habe, habe er gesagt: Ich wollte nicht, dass sie in die Präsidentenpaläste eindringen und unsere Privatsphäre stören.

Das britische Aussenministerium sprach sich gegen die Verhängung der Todesstrafe aus. Unsere Haltung zur Todesstrafe steht seit langem fest: Wir sind gegen die Todesstrafe, sagte der britische Staatssekretär Bill Rammell. Allerdings sei es Sache der Iraker selbst, darüber zu entscheiden.

Australiens Regierungschef John Howard, der sich für einen Prozess in Irak aussprach, äusserte sich hingegen für die Verhängung der Todesstrafe für Saddam Hussein.

Der Chef des irakischen Regierungsrats, Abdel Asis Hakim, teilte am Sonntagabend mit, dass Saddam Hussein "von irakischen Richtern verurteilt" werden soll. Dies unter wachenden Augen internationaler Experten.

Auch nach Ansicht Russlands soll Saddam Hussein vor ein Gericht in Irak gestellt werden.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warnte derweil vor politischen Schauprozess gegen Saddam Hussein. Sie forderte, dass internationale Juristen einem Verfahren beteiligt sein werden.

Auch die diesjährige Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi forderte einen "gerechten Prozess vor einem international zuständigen Gericht". Die iranische Menschenrechtsanwältin sagte in Paris, sie wünsche dies als "eine gute Lektion für diejenigen, die die Rechte des Volkes nicht respektieren".

(fest/sda)

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