Saddam vertraut Verteidigerteam

"Saddam hat wiederholt den Wunsch geäussert, um sich herum ein grosses und möglichst internationales Anwaltskollektiv zu haben", sagte Ludot dem Radiosender RTL in Paris.

Hussein gehe es bei dem grossen Team darum, "das Verhalten der Amerikaner in seinem Land anprangern zu können", sagte Ludot. Er habe dies bei Anwaltsbesuchen in seiner Zelle deutlich gemacht.

Wunsch nach grossem Team

Saddam Hussein muss sich vor einem von den USA eingesetzten irakischen Sondertribunal wegen Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Verstösse gegen irakisches Recht verantworten. Er ist seit Dezember 2003 in Haft.

Hussein habe den Wunsch nach einem umfassenden Verteidigerteam zuletzt bei einem Besuch seines irakischen Anwalts Chalil Dulaimi geäussert, der von der Familie seit Montag als einziger legitimer Vertreter des gestürzten Diktators anerkannt wird, sagte Ludot.

Zwei Dutzend Anwälte

Der Franzose gehört zu einer Gruppe von fast zwei Dutzend westlichen und arabischen Anwälten, die den Ex-Diktator vertreten wollen.

Das Sondertribunal hatte Anfang Juli die ersten Klagen gegen den Ex-Präsidenten zugelassen. Dabei geht es konkret um die Tötung von 143 Bewohnern des Dorfes Dudschail nördlich von Bagdad 1982, wo zuvor ein Attentat gegen Saddam Hussein fehlgeschlagen war.

Wann der Prozess beginnt, ist noch offen. Das Sondergericht plant etwa ein Dutzend Prozesse gegen den Ex-Diktator.

(bsk/sda)