Saisonende für Dzemaili

publiziert: Montag, 16. Apr 2007 / 00:05 Uhr

Schock für den FC Zürich und Blerim Dzemaili: Der defensive Mittelfeldspieler erlitt am Samstag im Training einen Kreuzbandriss im rechten Knie und fällt mehrere Monate aus. Im Sommer wechselt der Schweizer Internationale zu den Bolton Wanderers, die sich bereits jetzt um den Heiliungsverlauf ihres zukünftigen Spielers kümmern.

Blerim Dzemaili wird sein nächstes Spiel wohl erst wieder in der Premier League bestreiten.
Blerim Dzemaili wird sein nächstes Spiel wohl erst wieder in der Premier League bestreiten.
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Als ganz normalen Trainingsunfall beschrieb Dzemaili den Zwischenfall, der zur schweren Verletzung führte. Kurz vor dem Trainingsende wollte Dzemaili im Zweikampf den Ball gegen Xavier Margairaz abdecken, als ihm der folgenschwere Misstritt passierte: «Ich hörte einen Knall und wusste, was passiert war.» Am frühen Samstagnachmittag bestätigte dann eine MRI-Untersuchung den ersten Verdacht: Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie.

Der Nationalspieler, der vor seiner Verletzung erster Anwärter auf die Nachfolge auf der Position Johann Vogels war, wird sich in den USA operieren lassen. «Ich werde doppelt so stark zurückkommen», gab sich Dzemaili, der damit am Ostermontag gegen Basel sein letztes Spiel für den FCZ absolviert hat, kämpferisch.

Teamarzt vor Ort

Reagiert auf die Verletzung Dzemailis hat auch sein zukünftiger Verein. «Der Teamarzt ist sofort nach Zürich geflogen, um mich zu untersuchen», erklärte Dzemaili, der am Samstagabend das Spital bereits wieder verlassen hatte. Die «Trotters» kümmern sich auch um den weiteren Verlauf der Genesung.

«Ich werde für einige Tage nach Bolton fliegen, um Wassertherapie zu machen, und dann in den USA operiert», so der Mittelfeldspieler. Die Operation wird Richard Steadman in Vail vornehmen, der schon Bode Miller und Sebastian Deisler behandelte und als Koryphäe gilt. «Vielleicht kann ich so nach viereinhalb bis fünf Monaten bereits wieder spielen», hofft Dzemaili.

Personelle Sorgen beim FCZ

Die Verletzung seines Mittelfeldmotors trifft den FC Zürich im ungünstigen Augenblick. Der Meister und Leader zeigte zuletzt Formschwächen, der Vorsprung auf Rivale Basel ist deutlich geschmolzen. «Es ist für uns ein weiterer Rückschlag. Wir hatten in den letzten Monaten bereits einige personelle Sorgen», bedauert FCZ-Sportchef Fredy Bickel.

Letzte Saison war der FCZ von schwerwiegenden Ausfällen mehr oder weniger verschont geblieben. «Jetzt hat uns das Glück ein wenig verlassen», bemerkte Bickel. Mit den längerfristigen Absenzen von Cesar, Alexandre Alphonse, Kresimir Stanic, Daniel Stucki, Alain Rochat und Marc Schneider musste der FCZ in dieser Saison bereits einige Hiobsbotschaften hinnehmen.

«Nun wird sich zeigen wie gross die Solidarität in der Mannschaft ist», so Bickel. Der Ausfall von Dzemaili, der am Donnerstag seinen 21. Geburtstag feierte, ist aber auf jeden Fall ein schwerer Verlust für den Meister im Rennen um den Titel in der Axpo Super League und in der Endphase des Swisscom Cups. Trainer Lucien Favre, der über ein nicht allzu breites Kader verfügt, wird sich etwas einfallen lassen müssen, um den WM-Teilnehmer zu ersetzen.

Denkbar ungünstigster Moment

Für Dzemaili, der mit dem FCZ letztes Jahr Meister und vor zwei Saisons Cupsieger geworden war, kommt die schwere Verletzung zu einem denkbar ungünstigen Moment. Bei gutem Genesungsverlauf wird er frühestens im September wieder fit sein und damit nicht nur die Vorbereitung mit seinem zukünftigen Klub, sondern auch die ersten Runden der Premier League verpasst haben. «Der Arzt erklärte mir, dass ich wohl die ersten zehn Spiele sicher verpassen werde», so Dzemaili.

Im Kampf um einen Stammplatz beim englischen Spitzenklub ein schweres Handicap, das auch Auswirkungen auf die Nationalmannschaft haben kann. Die Länderspiele gegen Argentinien (2. Juni), Holland (22. August) und wohl auch Österreich (13. Oktober) wird Dzemaili verpassen und danach im Hinblick auf die EURO 2008 einige Anstrengungen unternehmen müssen, um die Forderung von Nationalcoach Köbi Kuhn, der sich bis Sonntagmittag noch nicht bei Dzemaili gemeldet hatte, nach regelmässigen Klubeinsätzen zu erfüllen.

(Sascha Rhyner, Zürich/Si)

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