Sans-Papiers verlassen Predigerkirche in Zürich

publiziert: Sonntag, 4. Jan 2009 / 15:06 Uhr

Zürich - Die Besetzung der Zürcher Predigerkirche ist am Mittag zu Ende gegangen. Die Sans-Papiers räumten die Kirche und zogen in die Kirche St. Jakob beim Stauffacher um. Dort können sie bis Mittwochabend bleiben.

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In die Kirche St. Jakob umgezogen seien 60 bis 70 der Papierlosen, teilte das Bleiberecht-Komitee mit. Dies entspricht noch knapp der Hälfte der 150 Personen, welche die Kirchenbesetzung am 19. Dezember begonnen hatten. Vor dem Auszug hätten die Sans-Papiers den Boden der Kirche gereinigt und die Toiletten geputzt, schreibt das Komitee.

Diesen Montag wird eine Delegation der Sans-Papiers unter der Leitung von Kirchenratspräsident Ruedi Reich den Zürcher Regierungsrat Hans Hollenstein (CVP) zu einer Aussprache treffen. Hollenstein hatte sich unter der Bedingung zu Gesprächen bereit erklärt, dass die Predigerkriche geräumt werde.

Demonstration für das Bleiberecht

Am Samstagnachmittag hatten die Papierlosen und ihre Sympathisanten ihren Anliegen mit einer Demonstration durch die Zürcher Innenstadt Nachdruck verliehen. Nach Angaben des Bleiberecht-Kollektivs nahmen rund 2500, nach Polizeiangaben rund 1000 Personen daran teil.

Mit ihrer Aktion wollen die Sans-Papiers konkrete Zusagen für bessere Lebensbedingungen durchsetzen. Vor allem fordern sie eine «humane und unbürokratische Umsetzung der gesetzlich verankerten Härtefallregelung», aber auch die Aufhebung des Arbeitsverbotes.

Kanton verzichtete auf Härtefall-Gesuche

Bei der Umsetzung der Härtefallregelung wie auch bei der Ausgestaltung der Nothilfe könne Regierungsrat Hollenstein Verbesserungen in die Wege leiten und schnell umsetzen, ist das Bleiberecht-Kollektiv überzeugt.

An einer Medienkonferenz des Bleiberecht-Komitees hatte der auf Asylrecht spezialisierte Rechtsanwalt Marc Spescha am Samstag darauf hingewiesen, dass der Kanton Zürich im Gegensatz zu anderen Kantonen bisher auf die Möglichkeit verzichtet habe, beim Bund Härtefall-Gesuche zu stellen.

(tri/sda)

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Rund 150 Sans-Papiers besetzen seit dem 19. Dezember die Predigerkirche im Zürcher Niederdorf.
Natürlich ...
... wenn wir diese sans-papiers bei uns beschäftigen - ihnen sinnvolle Beschäftigung und Arbeit geben, solange sie bei uns sein müssen ... - solange haben wir die Gewissheit, dass sie nicht unbedingt gesundheitlich kippen und wir dadurch noch mehr Arbeit damit erhalten - Aus humanitären Gründen MÜSSEN wir zumindest ärztliche Dienste, ein Dach über dem Kopf und Essen anbieten !!

Kommt mir noch ein Gedanke dazu (8-ung. Nicht für alle LeserInnen geeignet ... vielleicht):
Wenn wir gesunde oder wiedergesundete Menschen aus guten Gründen wieder nachhause schicken müssen, dann erhalten wir dafür auch eine bessere Erinnerung "zurück" ... Im ersten Moment dient uns das ja nichts - aber spirituell gesehen halt einfach schon !!!

Ob diese papierlosen Flüchtlinge wirklich sich hätten gültige Papiere beschaffen können, das ist eine Sache, die in den Ländern, wo sie herkommen, zu ermitteln ist - nicht durch mich und Sie, sondern durch unsere dafür angestellten Behörden/BeamtInnen ..., das EDA und die Polizeien ...!

Ich weiss zumindest - ich hatte vor längerer Zeit einmal mit Flüchtlingen "nahen" Kontakt - dass nur etwa 10% aller zu uns Flüchtenden ECHTE Flüchtlinge sind! Dies heraus zu finden, das ist Sache eben der spezialisierten schweizerischen Behörden!

Wenn dann, aus human-ethischer Sicht (auch) feststeht, wer als Flüchtling anerkannt werden kann, dann haben wir die Pflicht, diese Menschen auch anzuleiten, wie man bei uns lebt und was wir jetzt von ihnen erwarten!

Alle anderen werden auf ANSTÄNDIGE ART weiter oder zurück geschickt - Das ist heute ja so. Härtefälle MÜSSEN wir nochmals anschauen, meine ich.

Lieber kaktus, nehmen Sie doch Ihre Stacheln etwas zurück ... Nur nicht immer Angst um sich selbst haben ... grins!

Nein, ich meine, dass auf der Flucht sich befindende Menschen einfach Arbeit erhalten müssen, weil sie sonst krank werden - das ist einfach so! - und oder sich vor lauter Langeweile dumme Sachen einfallen lassen oder sich dazu überreden lassen würden - dies ginge auch mir und Ihnen so oder wir wären zumindest auch anfälliger dafür ...!

Zum Schluss auch noch etwas:

Natürlich können wir nichts dafür ..., dass diese sans-papiers, darum geht es hier ja ..., auf oder vor der Flucht Traumata erlitten haben ...

ABER! Ich kann ja für nichts und gar nichts "etwas dafür ...", was auf dieser Welt so geschieht! Ist das wohl immer so richtig - ?

Also, Kopf in den Sand und jede menschliche Regung damit weggeschlossen ....! Wenn es nur MIR GUT GEHT! Die anderen Menschen gehen mich doch nichts an!
Oder vielleicht doch nicht so ganz?

Wenn ich mir vorstelle, dass ICH oder WIR dies sein könnte/n, die einmal in diese Lage kommen, dass wir aus unserem Land flüchten müssten, ganz rasch, und keine ungefährliche Möglichkeit hätten, uns vorher noch gültige Papiere zu beschaffen ...!?
Würde ich wohl in diesem Fall an einem Schalter anstehen und dort die notwendigen Reisepapiere verlangen...? Wohl kaum! Dies wäre zu gefährlich ...

Gefragt ist heute und weltweit nur eines - eigentlich :

EINE FAIRE MORAL, ETHIK, TOLERANZ, MIT-MENSCHLICHKEIT - und soziales Mitgefühl, mit-fühlen !

Wer DIES nicht kann oder nicht will, der/die dürfte sich, meine ich, eigentlich AUCH NICHT als SchweizerIn (ECHTE) bezeichnen ... lassen !
Lieber thomy
Selbstverständlich handelte es sich um einen Verschreiber, es sollte natürlich Kommunen heissen, womit Gemeinden gemeint waren. Das mit dem Schneeschaufeln war lediglich ein Beispiel. Wenn immer möglich sollten die Leute nach ihren Fähigkeiten eingesetzt werden können. Nur – wenn dies der Staat tut, darf er die Wirtschaft nicht konkorrenzieren.

Das mit dem Recht auf Arbeit ist so eine Sache: Haben die so genannten Sans-Papiers überhaupt das Recht, sich in der Schweiz aufzuhalten? Handelt es sich dabei nicht um abgewiesene Asylsuchende?

Nun zum Schluss möchte ich schon eines festhalten: Für erlittene Traumata auf der Flucht kann die Schweiz nichts. Was sie dann bei uns erleben müssen, ist ein Vielfaches besser als im Land, aus dem sie geflüchtet sind. Dies auch dann, wenn es weniger ist, als dem Durchschnittsbürger zur Verfügung steht.
Dagegen
Wenn wir die Papierlosen beschäftigen, dann ist das der erste Schritt, sie ganz bei uns zu behalten. Da bin ich dagegen. Es kann nicht sein, dass alle, die auf korrektem Weg in unser Land kommen, gesetzliche Hürden zu überwinden haben, und die Papierlosen wegen ihrer Kirchenbesetzung einfach so bleiben können.
Lieber Kaktus, Sie sagten u.a.
Zitat: "Was die Leuten ohene Papiere anbelangt, sollten auch für Arbeiten in den Kommuninen verpflichtet werden können."

Meinten Sie vielleicht etwas, was so tönt, wie "Konkubinen? ....? grins ...

Nein, ernsthaft:
Wo ich aber Ihrer Meinung bin, das ist die Ansicht, dass diese Menschen ohne Papiere wirklich anbeiten können sollten. Einfach herum sitzen zu müssen ohne sinnvolles Tun, das ist äusserst deprimierend und qualvoll! Neben den Traumata, welche Flüchtlinge oft erlitten haben, warum oder weil sie flüchten mussten ... erleben Sie dann bei uns noch, dass man ihnen keine Arbeiten geben will - eine zusätzliche traumatische Situation ....!

Warum lassen wir sie nicht Arbeiten verrichten, die ihren Fähigkeiten entsprechen?

Das kann ja von einfachen bis anspruchsvollen Hausarbeiten reichen, wie auch von handwerklichen, kunsthandwerklichen Beschäftigungen bis hin zu anspruchsvolleren Berufsarbeiten. Viele dieser Flüchtlinge sind wirklich begabt. Dies sieht man dann, wenn sie arbeiten dürfen!
Land verlassen
Was die Leuten ohene Papiere anbelangt, sollten auch für Arbeiten in den Kommuninen verpflichtet werden können. Dann nämlich können sie wenigstens für einen Teil ihres Unterhaltes selbst aufkommen. Jetzt beispielsweise kommt ja wieder die Zeit, in der Schnee geräumt werden muss. So lange man die Leute ohne Papiere nicht abreiten lässt, so lange wirds auch keine Verbesserung geben.
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