Bern - Patientinnen und Patienten, die ihre verschriebenen Medikamente im Ausland billiger einkaufen, sollen den Betrag von ihren Krankenkassen rückvergütet erhalten. Diese Praxis empfiehlt der Krankenkassenverband santésuisse.
Schätzungen zufolge bezahlen Schweizer im Jahr eine Mia. Franken zuviel für ihre Arzneien. Marbet begründete die Empfehlung mit dem Appell der Krankenversicherer an die Eigenverantwortung der Patienten. Wenn die Versicherten sich eigenverantwortlich verhielten und die Medikamente billiger im Ausland besorgten, sollten sie nicht bestraft werden.
Hochpreisinsel Schweiz
Die Medikamentenpreise in der Schweiz sind die zweithöchsten der Welt. Nur in den USA müssen die Betroffenen mehr zahlen. Schätzungen des Preisüberwachers zufolge bezahlen Schweizerinnen und Schweizer im Jahr eine Milliarde Franken zuviel für ihre Arzneien.
Die Preisüberwacher kritisieren die Medikamentenpreise in der Schweiz seit Jahren. Rudolf Strahm, seit 100 Tagen in dem Amt, sagte in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger vom Samstag, das Krankenversicherungsgesetz sollte den Import billigerer Medikamente aus dem Ausland ermöglichen.
Strahm schlägt generell vor, dass im EU-Raum patentgeschützte Güter an den etablierten Vertriebskanälen vorbei in die Schweiz importiert werden dürfen.
(rp/sda)
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