Sarah Palin und die «Troopergate»-Affäre

publiziert: Samstag, 11. Okt 2008 / 17:19 Uhr / aktualisiert: Samstag, 11. Okt 2008 / 17:35 Uhr

Es mag nicht die hässlichste Scheidungsgeschichte in Alaska gewesen sein, es könnte jedoch die Bedeutendste werden.

Möglicherweise droht dem Wahlkampf von Palin und McCain eine weitere peinliche Überraschung.
Möglicherweise droht dem Wahlkampf von Palin und McCain eine weitere peinliche Überraschung.
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Obschon es Jahre her ist, könnte es der republikanischen Vize-Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin einige politische Probleme bescheren.

Im Norden Amerikas und quer durch die USA, ist das Palin-Familiendrama als «Troopergate» bekannt, da es sich auf den Bundespolizeibeamten aus Alaska namens Trooper Mike Wooten bezieht.

Trooper Wooten war mit Palins jüngerer Schwester Molly verheiratet und ist Vater ihrer zwei Kinder.

Das Paar trennte sich vor drei Jahren und stritt sich um die Vormundschaft der Kinder. Es war eine hässliche und unliebsame Scheidung und die beiden Schwestern sagen Wooten mache ihnen Morddrohungen.

Hässliche Scheidung mit Morddrohungen

«Wooten liess seine an der Hüfte hängende Kavalleristenwaffe (Trooper Gun) in extrem einschüchternder Art und Weise für sich sprechen», klagt der Polizeipräsident, «und liess keinen Zweifel darüber, dass er es ernst meint jemanden ans Leben zu gehen, der ihm widerspricht.»

Eigentlich sollte diese traurige Geschichte keine Rolle in Palins Karriere spielen, hätte die Palin Familie nicht Wootens Entlassung aus dem Polizeidienst gefordert, was die Angelegenheit wirklich unangenehm machte.

Wootens Vorgesetzter sagte, er habe nicht genügend Anhaltspunkte gehabt um den Ex-Mann von Palins Schwester zu entlassen und fügte hinzu, dass daraufhin ihm von Palin der Job gekündigt wurde.

Häufiger Beschwerden über Wooten

Palin selbst räumte ein, dass einige ihrer Berater und sogar ihr Ehemann häufiger Beschwerden über Wooten bei dessen Chef vorgetragen hatten.

Sie sagt hingegen, dass sie persönlich nichts falsch gemacht habe. Sie habe lediglich ihre legale Macht ausgeübt als sie den Polizeipräsidenten wegen Meinungsverschiedenheiten entlassen habe.

Die Gesetzgeber in Alaska sind sich darüber nicht so sicher. Sie ordneten eine Untersuchung an, die prüfen sollte, ob Palin ihre Autorität missbraucht hat. Die Republikaner sind daraufhin zum Gerichtshof gegangen und versuchten die Untersuchung zu stoppen, aber – abgesehen von einer Überraschung in letzter Minute – wird ihr Gutachten noch heute erwartet.

Möglicherweise wird dies keinerlei gerichtliche Folgen für sie haben, aber falls die Aussage des Polizeichefs bestätigt wird, könnte der hinterlassene Eindruck politische Unannehmlichkeiten mit sich bringen. Egal von welcher Seite betrachtet, hat sie nicht einen anständigen Vollzugsbeamten aus seinem Job komplementiert, nur um ihren Willen in einem familiären Streit durchzusetzen?

Sarah Palin mag das Beste sein, was John McCains Präsidentschaftskampagne passiert ist. Sie ist das Covergirl der Kampagne. Jedoch könnte sie aus einem ganz anderen Grund zurück auf die Titelseite kommen.

Jonathan Mann - Campaign Trail Column für den 10.10.08
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «The Campaign Trail» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

(CNN-Kolumne von Jonathan Mann)

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