Sarkozy beschwört Freundschaft mit den USA

Niemand fordere einen bedingungslosen sofortigen Abzug der US-Truppen, sagte Sarkozy. Das Thema Irak hatte in der Zeit von Sarkozys Vorgänger Jacques Chirac zu Spannungen zwischen Paris und Washington geführt.

Sarkozy appellierte an die USA, sich stärker als bisher beim Kampf gegen den Klimawandel zu engagieren. «Alle, die das Land der weiten Landschaften und Nationalparks lieben, erwarten, dass Amerika an der Seite von Europa die Führung beim Kampf gegen die Erderwärmung übernimmt, die unseren Planeten zu zerstören droht», sagte Sarkozy in seiner Rede vor dem Kongress in Washington.

Mit Blick auf den Iran äusserte sich Sarkozy zurückhaltender als zuvor. «Die Perspektive, dass der Iran die Atomwaffe besitzen könnte, ist inakzeptabel», bekräftigte er. Der Iran müsse «überzeugt werden, sich für Zusammenarbeit und Dialog zu entscheiden», sagte Sarkozy, ohne konkret von Sanktionen zu sprechen.

Sarkozy: «Dialog bis zur letzten Sekunde»

«Mit seinen Freunden kann man Streit haben wie in einer Familie, aber wenn es Schwierigkeiten gibt, dann ist man an der Seite seiner Freunde», sagte er. Sarkozys Vorgänger Jacques Chirac war im Irak-Konflikt auf Distanz zu Washington gegangen und hatte sich gegen einen Militäreinsatz gewandt.

Sarkozy erinnerte erneut an die Verdienste der US-Armee im Zweiten Weltkrieg. «Immer wenn ein US-Soldat irgendwo auf der Welt umkommt, dann denke ich daran, was die amerikanische Armee für Frankreich getan hat und bin so traurig, als ob ein Familienmitglied stirbt», sagte er. Die Senatoren applaudierten mehrfach im Stehen.

Der Kampf gegen den Klimawandel war eines der wenigen Themen, bei dem Sarkozy einen Dissens mit dem Gastgeber erkennen liess. «Wir können unsere Ziele nicht erreichen, wenn Amerika sich nicht an die Spitze des Kampfes gegen den Klimawandel stellt», sagte Sarkozy.

Zu Iran zurückhaltend

Mit Blick auf den Iran äusserte sich Sarkozy zurückhaltender als zuvor. «Die Perspektive, dass der Iran die Atomwaffe besitzen könnte, ist für Frankreich inakzeptabel», bekräftigte er. Der Iran müsse «überzeugt werden, sich für den Dialog zu entscheiden», sagte er, ohne konkret von Sanktionen zu sprechen.

Bush erinnerte an den französischen General La Fayette, der im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gekämpft hatte und nannte das französische Volk «den ältesten Freund Amerikas».

Am Vortag war Sarkozy von US-Präsident George W. Bush im Weissen Haus zu einem Galadinner empfangen worden. Es ist der erste offizielle USA-Besuch Sarkozys seit seinem Amtsantritt im Mai.

Die Krise könne nur durch UNO- und EU-Sanktionen gegen den Iran gelöst werden. Gleichzeitig setzte sich Sarkozy jedoch für einen «Dialog bis zur letzten Sekunde» ein und sprach dem Iran ein Recht auf die zivile Nutzung von Atomkraft zu.

Vor den versammelten Geschäftsleuten des US-französischen Handelsrats kündigte Sarkozy an, er werde sich bei seinem Besuch in China Ende November für eine Aufwertung des Yuan einsetzen.

Mit Blick auf die Befreiung Frankreichs von der NS-Herrschaft durch US-Soldaten 1944 sprach Sarkozy von einer «ewigen Schuld von Frankreichs Volk gegenüber dem Volk der USA für das, was es für uns getan hat».

(fest/sda)