Sauber-Team startet zum letzten Mal

Für den Patron Peter Sauber geht mit dem Verkauf seines Rennstalls an BMW sogar eine 36 Jahre währende Tätigkeit im Automobilrennsport zu Ende. Vorausgesetzt, dass sich am Sonntag auf dem «Shanghai International Circuit» nichts Aussergewöhnliches abspielt, wird sich der Zürcher Rennstall mit sechs 3. Rängen als besten Ergebnissen zurückziehen. Für die Podestplätze sorgten Heinz-Harald Frentzen 1995 in Monza und 2003 in Indianapolis, Johnny Herbert 1996 in Monte Carlo und 1997 in Mogyord, Jean Alesi 1998 in Francorchamps und Nick Heidfeld 2001 in São Paulo.

Peter Sauber sah sich als Chef eines Privatteams stets übermächtiger, finanziell wesentlich potenterer Konkurrenz gegenüber. Von vielen beim Einstieg belächelt und als «graue Maus» verschrien, mauserte sich das Sauber-Team zu einem festen Bestandteil in einer Branche, in der sich zuvor unzählige so genannt «Kleine» erfolglos versucht hatten. In den vergangenen 15 Jahren zogen sich nicht weniger als 28 Teams aus nicht immer freien Stücken zurück. Peter Sauber dagegen kann sich guten Gewissens verabschieden. Seit dem im Juni perfekt gemachten Verkauf an BMW weiss er sein Lebenswerk in besten Händen.

Weitere Abschiede

Wie Sauber-Petronas scheinen in Schanghai auch die Namen Jordan, Minardi und BAR-Honda letztmals in der Teilnehmerliste auf. Jordan, das in Schanghai zum 250. Mal zu einem Grand Prix startet, wird im kommenden Jahr unter «Midland» firmieren, Minardi ging in den Besitz von Red Bull über, soll «Toro Rosso» heissen und von dem zur Zeit noch bei BMW beschäftigten Tiroler Franz Tost geleitet werden. Aus BAR-Honda wird Honda, nachdem die Japaner vom Tabakkonzern BAT (British American Tobacco) das gesamte Aktienpaket übernommen haben.

Neben Peter Sauber werden im Paddock auch Paul Stoddart und Pierre Dupasquier nicht mehr anzutreffen sein. Der Australier sieht seine Mission nach dem Verkauf von Minardi erfüllt, und der Franzose geht nach mehr als 30 Jahren als Motorsportdirektor bei Michelin in Pension.

(ht/sda)