Anthropologie
Schädelfund in Israel belegt Route des Homo sapiens nach Europa
publiziert: Donnerstag, 29. Jan 2015 / 13:04 Uhr

Naharija - Eine in Israel gefundene menschliche Schädeldecke ist der erste fossile Beweis dafür, dass der Homo sapiens von Ostafrika aus über den Nahen Osten schrittweise Europa und schliesslich den Rest der Welt besiedelte.

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Beteiligte Wissenschaftler stellten das 55'000 Jahre alte Fundstück nun an der Ausgrabungsstätte, einer Karsthöhle nahe der Grenze zu Libanon, der Presse vor. «Dies ist eine der wichtigsten Entdeckungen bei der Erforschung der Entwicklung des Menschen», sagt Omry Barsilai, einer der drei Leiter der Grabungen.

Die modernen Menschen waren vor rund 65'000 Jahren über die schmale Landbrücke zwischen Afrika und Asien nach Europa und Westasien gewandert. Der in der Manot-Grotte gefundene Schädelteil ist nach Angaben der israelischen Forscher der älteste Knochenfund eines Homo sapiens ausserhalb des afrikanischen Kontinents.

Von grosser Bedeutung ist demnach zudem, dass es aus dem gleichen Zeitabschnitt der Altsteinzeit an der Ostküste des Mittelmeers Skelettfunde von Neandertalern gibt. Der Anthropologe Israel Herschkovitz von der Universität Tel Aviv hält es deshalb für «wahrscheinlich, dass es in diesem Gebiet und in dieser Periode auch zu einer Vermischung der beiden Gruppen kam».

Alter dank Kalkschichten bestimmt

Die Karstgrotte von Manot war erst im Jahr 2008 beim Bau eines Abwasserkanals nahe der Stadt Naharija entdeckt worden. Die Schädeldecke lag auf einem Felsen im Inneren der Tropfsteinhöhle. Mit Hilfe ihrer angesetzten Kalkschichten konnten die Forscher ihr Alter exakt auf auf 55'000 Jahre datieren.

Wie die Schädeldecke in die Höhle gelangte, ist nach den Worten Barsilais unklar. Sie gehörte laut den Forschern einem jungen Erwachsenen, sein Geschlecht aber konnten sie nicht bestimmen.

In der Grotte wurden weitere archäologische Funde gemacht. Der Grossteil sei 30'000 bis 45'000 Jahre alt, berichtet Barsilais Kollege Ofer Marder. Auch weitere menschliche Skelettteile wurden demnach geortet. Die Wissenschaftler konnten aber noch nicht zu den Schichten vordringen, in denen sie lagern.

(nir/sda)

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