Schalom relativiert Ausweisungsbeschluss von Arafat

publiziert: Dienstag, 16. Sep 2003 / 07:09 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 16. Sep 2003 / 07:37 Uhr

New York/Tel Aviv - Nach scharfer internationaler Kritik hat der israelische Aussenminister Silvan Schalom den Beschluss seiner Regierung zur Entfernung des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat relativiert.

Silvan Schalom, Aussenminister von Israel, relativiert den Beschluss Arafat zu "entfernen".
Silvan Schalom, Aussenminister von Israel, relativiert den Beschluss Arafat zu "entfernen".
1 Meldung im Zusammenhang
Der Kabinettsbeschluss, Arafat aus seinem Hauptquartier in Ramallah im Westjordanland zu entfernen, sei nicht zur unmittelbaren Umsetzung gedacht gewesen, sagte Schalom in Jerusalem.

Er distanzierte sich zugleich von Vizeregierungschef Ehud Olmert, der die gezielte Tötung Arafats als eine Option bezeichnet hatte. Schalom nannte jedoch keinen Zeitplan für das weitere Vorgehen gegen Arafat.

US-Aussenminister Colin Powell wiederholte im TV-Sender Fox News, seine Regierung lehne sowohl eine Tötung als auch eine Ausweisung Arafats ab.

Zahlreiche andere Staaten sowie die UNO und die EU hatten nach dem Beschluss des israelischen Sicherheitskabinetts vom Donnerstag Kritik geäussert. Der palästinensische Aussenminister Nabil Schaath bezeichnete Olmerts Äusserung als "kriminell, anmassend und dumm".

Der EU-Aussenbeauftragte Javier Solana sagte jedoch in Brüssel, er glaube nicht, dass Israel zu diesem Zeitpunkt die Drohungen umsetzen werde.

Die Arabische Liga appellierte an die Vereinten Nationen eine Ausweisung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat zu verhindern. Die internationale Gemeinschaft sei mehr denn je aufgefordert, den Schutz des palästinensischen Volkes sicherzustellen.

Der UNO-Sicherheitsrat solle einen arabischen Resolutionsentwurf annehmen, in dem Israel aufgefordert werde, alle Massnahmen zu einer Ausweisung Arafats einzustellen, hiess es in einer am Montagabend in Kairo verabschiedeten Erklärung der Delegierten.

Bei einer Ausweisung Arafats würden die arabischen Nationen ihre diplomatischen Beziehungen mit Israel abbrechen, sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, nach der Dringlichkeitssitzung in Kairo. Dies sei die mindeste Reaktion.

Derweil hat der UNO-Sicherheitsrat seine Beratungen über eine Resolution zur möglichen Ausweisung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat durch Israel vertagt. Die Konsultationen werden heute wieder aufgenommen. Das sagte der britische UNO-Botschafter und amtierende Sicherheitsratspräsident, Jones Parry.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung Frieden.
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung ...
Positive Elemente für Friedensinitiative  Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich zu neuen Verhandlungen über einen Friedensplan arabischer Staaten bereit erklärt. Netanjahu sagte am Montagabend in Jerusalem, die Friedensinitiative von 2002 enthalte positive Elemente. mehr lesen 
Israel  Jerusalem - Der rechts-nationalistische Politiker Avigdor Lieberman ... mehr lesen  
Avigdor Lieberman.
Recep Tayyp Erdogan: Liefert Anstoss, Strafgesetzbücher zu entschlacken.
Andreas Kyriacou Die Klage des türkischen Möchtegern-Alleinherrschers Recep Erdogan gegen den ... mehr lesen   2
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten