Scharfe Worte Blochers nach Ausschreitungen

publiziert: Samstag, 6. Okt 2007 / 15:56 Uhr / aktualisiert: Samstag, 6. Okt 2007 / 16:59 Uhr

Bern - An der improvisierten SVP-Kundgebung in der Nähe des Bärengrabens in Bern haben Bundesrat Christoph Blocher und SVP-Präsident Ueli Maurer die Blockaden durch links-autonome Gruppen scharf kritisiert. Die SVP-Veranstaltung ist inzwischen zu Ende.

Auch Blocher musste zum Bärengraben zurückkehren.
Auch Blocher musste zum Bärengraben zurückkehren.
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Gewisse Kreise hätten mit allen Mitteln versucht, die stärkste Partei der Schweiz an einer friedlichen Kundgebung zu hindern, sagte Maurer vor rund 5000 bis 6000 Parteianhängern. Dies sei bedenklich.

Die Kundgebung sei zu einer Demonstration für Frieden und freie Meinungsäusserung geworden, sagte Bundesrat Christoph Blocher. Die Vorkomnisse von heute zeigten, wo die Gewalttätigen, die das freie Wort nicht ertrügen, seien.

Rechtsradikale beteiligt

Eine Konfrontation zwischen einer Gruppe von rund 100 Rechtsradikalen mit Links-Autonomen konnte vorläufig verhindert werden. Die Rechtsradikalen wurden von SVP-Sicherheitsleuten und SVP-Nationalräten überredet, nicht in Richtung Münsterplatz zu marschieren.

Auf der anderen Seite wurde auch die Anti-SVP-Veranstaltung auf dem Münsterplatz aufgelöst. Einzelne Splittergruppen liefern sich derzeit mit der Polizei in der ganzen Berner Innenstadt Scharmützel. Auf dem Bundesplatz kam es zu Sachbeschädigungen an den von der SVP aufgebauten Ständen sowie an Fahrzeugen.

Tschäppät «ohnmächtig»

Der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät sagte, er fühle sich über die laufenden Auseinandersetzungen wütend und ohnmächtig, weil es nicht möglich sei, friedlich zu demonstrieren. In der Schweiz solle es möglich sein, alle Meinungen zu äussern.

Kaum auf Resonanz gestossen ist am Morgen eine Gegenveranstaltung zur SVP-Kundgebung auf dem Bundesplatz: Gerade einmal ein knappes Dutzend Personen sind auf der Zürcher Bahnhofstrasse für eine offene, tolerante Schweiz eingestanden.

Auch nur gerade 20 Personen folgten in Genf dem Aufruf zu einer Kundgebung gegen die SVP. Sie zogen durch die Innenstadt und skandierten Slogans gegen die Schweizerische Volkspartei. Die bewilligte Demonstration verlief nach Angaben der Polizei friedlich. Organisiert worden war sie von einem Komitee «apolitischer» Bürger.

(ht/sda)

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