Israel macht Palästinenserpräsident Arafat für Terror verantwortlich

Scharon ruft 'Krieg gegen den Terrorismus' aus

publiziert: Montag, 3. Dez 2001 / 22:22 Uhr

Jerusalem - Als Vergeltung für die Serie von Selbstmordanschlägen hat Israel am am Montag das Gebiet um das Hauptquartier von Palästinenserpräsident Jassir Arafat in Gaza beschossen. Mindestens 17 Palästinenser wurden bei den Angriffen verletzt. In einer Ansprache ans Volk hat Israels Ministerpräsident Ariel Scharon danach den 'Krieg gegen den Terrorismus' ausgerufen.

Bei dem Angriff wurden zwei Helikopter Arafats komplett zerstört, ein dritter kann nicht mehr benutzt werden. Arafats Berater Nabil Abu Rudeina sagte, die Angriffe hätten "grossen Schaden" angerichtet.

Die israelische Armee wies Berichte zurück, sie habe auch die Stadt Bethlehem im Westjordanland mit Raketen beschossen. Nach palästinensischen Angaben wurde bei einem israelischen Angriff ein Offizier des palästinensischen Geheimdienstes getötet.

Laut Augenzeugen und palästinensischen Sicherheitskräften wurde zudem eine Polizeistation in Dschenin im Westjordanland beschossen. Schon in der Nacht auf Montag waren bei israelischen Militäraktionen im Gebiet der Stadt fünf Palästinenser getötet worden.

Scharons Kriegsrhetorik

Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon rief in einer Fernsehansprache den "Krieg gegen den Terrorismus" aus. Er gab Arafat die Schuld an den Anschlägen gegen Israel. Der "Krieg gegen den Terrorismus" werde von Israel "mit allen Mitteln" geführt, sagte Scharon.

In israelischen Militärkreisen hiess es, dass man Arafat durch den Angriff klar machen wolle, "wie ernst die Situation ist". Es war die erste Antwort Israels auf die Anschläge vom Wochenende. Dabei hatten palästinensische Selbstmordattentäter in Jerusalem und Haifa mindestens 25 Israelis mit in den Tod gerissen.

Gegen Sturz Arafats

Israels Aussenminister Schimon Peres und Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser sprachen sich klar gegen einen Sturz Arafats und seiner Autonomiebehörde aus.

Eine Waffenruhe solle mit einer "Mischung harter israelischer Militäraktionen und mit massivem US-Druck auf Arafat" erreicht werden, sagte Ben-Elieser nach Beratungen des Kabinetts. Peres sagte, der massive internationale Druck nach den blutigen Anschlägen müsse Arafat dazu zwingen, den bewaffneten Konflikt zu beenden.

Der palästinensische Parlamentspräsident Achmed Korei verurteilte die Angriffe auf Gaza als Versuch, die Autonomiebehörde zu zerstören. Die bislang diskutierten Lösungen für einen Frieden würden zunichte gemacht. Das palästinensische Regierungsmitglied Saeb Erekat bezeichnete die Worte Scharons als Kriegserklärung.

Das Weisse Haus unterstrich, Israel sei ein souveräner Staat und habe das Recht, sich selbst zu verteidigen. Beide Seiten sollten bei ihren Handlungen jedoch daran denken, "wie sich die Aktionen von heute auf die Bemühungen um Frieden morgen" auswirken könnten, sagte Sprecher Ari Fleischer in Washington.

Verhaftungswelle

Die palästinensische Polizei setzte die Verhaftungen mutmasslicher Extremisten fort. Beobachter sprachen von der grössten Verhaftungswelle in den Palästinensergebieten seit 1996.

Auf massiven internationalen Druck hatte Arafat bereits am Sonntag den Ausnahmezustand über die Palästinensergebiete verhängt. In den Stunden danach wurden nach inoffiziellen Angaben mehr als 100 mutmassliche Extremisten und potenzielle Terroristen festgenommen.

(sk/sda)

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