Scheidung der Sarkozys im Mittelpunkt der Presse

«Was mir passiert, passiert Millionen anderen Menschen auch», sagte sie der Zeitung «L'Est Républicain». «Eines Tages findet man sich in der Beziehung nicht wieder.»

Ihr Mann sagte am Rande des EU-Gipfels in Lissabon, die Franzosen würden sich weniger für die Scheidung interessieren als die Presse - «und das zu Recht». Vielleicht hätten sie auch «mehr Schamgefühl und mehr Takt, und einen Hauch mehr Eleganz».

Eine Umfrage gibt ihm recht: Für vier Fünftel der Franzosen ist die Scheidung der Sarkozys unwichtig. Trotzdem berichteten die französischen Medien in grosser Aufmachung darüber. Das Thema verdrängte selbst die Berichterstattung über den Streik im Nahverkehr.

Rückzug aus der Öffentlichkeit

Das Paar habe «alles versucht», um die Ehe zu retten, sagte Cécilia Sarkozy. «Es war einfach nicht mehr möglich.» Sie habe immer gewusst, dass ihr Mann ein öffentliches Leben führe, schliesslich habe sie ihn 20 Jahre lang begleitet. Ihr Platz sei dies aber nicht - «nicht mehr».

Sie habe Sarkozy vor zwei Jahren verlassen, weil sie sich in einen anderen Mann verliebt habe, sei aber zu ihm zurückgekehrt. «Ich habe ein Jahr lang versucht, mich beruflich und persönlich einzubringen, aber es hat nicht immer geklappt.»

Sie wolle nicht mehr in der Öffentlichkeit stehen. Sie brauche «die Ruhe, die Beschaulichkeit». Cécilia Sarkozy hatte grossen Einfluss auf die steile Karriere ihres Mannes. Sie bestätigte in dem Interview allerdings auch, sich bei der entscheidenden zweiten Runde der Präsidentenwahl im Mai enthalten zu haben.

(bert/sda)